LANDSHUT. Seit Monatsbeginn beschäftigt sich die Landshuter Polizei mit einigen mysteriösen Funden im Stadtgebiet und angrenzend in Ergolding. In der Auenstraße in Piflas bekamen die Beamten innerhalb kürzester Zeit gleich zwei Hinweise auf abgetrennte Flügel von Schwänen.
Weiter ging es mit Anrufen, die aufgefundene, abgetrennte Flügel von Tauben zum Gegenstand hatten. Die bislang bei der Polizei eingegangenen Hinweise waren nicht erfolgversprechend. Licht ins Dunkle brachte nun ein Ornithologe, der mit entsprechender Fachliteratur die Beamten bei der Aufklärung der Vorfälle tatkräftig unterstützte. Zumindest für die aufgefundenen Taubenflügel im Stadtgebiet hat die Polizei nun eine plausible Erklärung und einen äußerst erfolgversprechenden Fahndungsansatz:
Der Wanderfalke ist ein hochspezialisierter Vogeljäger. Seine Nahrung besteht fast ausschließlich aus kleinen bis mittelgroßen Vögeln. Auch die Art und Weise, wie dieser Greifvogel seine Beute jagt, lässt auf ihn als ‚möglichen Täter' schließen. Abgesehen hat es der Wanderfalke auf das Brustfleisch seiner Jagdbeute. Nachdem der Kopf von der Beute abgerissen wird, macht sich der Wanderfalke an den Brustbereich, die Flügel bleiben in vielen Fällen mit dem Brustskelett verbunden und werden vom Falken aus dem Nest befördert.
Dies charakteristische Vorgehensweise entspricht auch der Auffindesituation einer Taube im Stadtgebiet. Der Vogelkundler hatte auch einen Hinweis auf den Aufenthaltsort des „Täters" parat: Er vermutet, dass sich der Brutplatz bzw. das Nest des Tieres im Innenstadtbereich befindet. Trotz des ersten Ermittlungserfolges bleiben die aufgefundenen Flügel der Schwäne für die Polizei weiterhin ein Rätsel. Diese lassen sich nicht durch den Beutezug eines Wanderfalken erklären, deshalb kann noch keine vollständige Entwarnung gegeben werden. Weiterhin setzt die Polizei unter Tel. 9252-0 auf Hinweise aus der Bevölkerung.