Die Decke ist gedämmt, die Heizung neu, der Boden frisch verlegt – und nichts riecht mehr nach Bier oder Rauch. Bevor der Verein ZAK (Zentrum für Arbeit und Kultur) den großen ehemaligen Geschäfts- und Kneipenraum am Auerweg 5a ab September für Schüler nützt, werden dort Kinder unter drei Jahren betreut, deren Eltern unter dem Jahr keinen Krippenplatz gefunden haben. Am Freitag, 25. April findet dort ab 18 Uhr ein "Abend der offnen Tür" statt.
„Flexibilität ist unser Markenzeichen", sagt Projekt-Initiatorin und ZAK-Vorsitzende Ele Schöfthaler zur Zwischennutzung des Schülerraums am Auerweg für Kleinkinder. In den nächsten Ferien schon kommen zu den Kleinsten die ersten Schüler, die den zweiten Raum für sich in Beschlag nehmen dürfen.
Und ab September ziehen dort dann Schulkinder ein, die im Industriegebiet wohnen und nach Nikola in die Schule gehen. Eine Tagesmutter begleitet dann vor allem Erstklässler auf dem knapp drei Kilometer langen Weg von der Nikola-Schule bis zum Auerweg.
Bisher gab es die flexible Betreuung des Vereins ZAK nur im Stadtteil Nikola, wo die Vereinsvorsitzende Ele Schöfthaler als Quartiersmanagerin arbeitet. Mit Hilfe von Sternstunden, der Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks, hat Schöfthaler für Schulkinder Dachräume der Nikola-Schule zu Rückzugs- und Betreuungsräumen eingerichtet. Ideal für Kinder, die direkt im Stadtteil wohnen, weniger ideal aber für Nikola-Schüler, die den weiten Nachhauseweg von der Schule in das Industriegebiet meistern müssen.
Gemeinsam mit Schulleiterin Stefanie Horinek hat Schöfthaler deswegen für diese Kinder nach Betreuungsräumen im Industriegebiet gesucht und sie in einer renovierungsbedürftigen Geschäfts- und Kneipenanlage am Auerweg 5a in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bürgerhaus gefunden.
Und wieder haben Sternstunden geholfen und den Löwenanteil des Ausbaus finanziert. Die Landshuter Architektin Barbara Anetsberger hat das Umbauprojekt für den Sternstunden-Teil ehrenamtlich geleitet. Und die Dominik-Brunner-Stiftung, Geschäftsleute aus Landshut und Handwerker haben mit Spenden und Nachlässen dazu geholfen, dass nun die ersten Räume genutzt werden können. Der zweite Bauabschnitt wird vom Architekturbüro Nadler und Sperk geplant und über das staatliche Krippenförderprogramm finanziert; dieser soll zum Jahresende abgeschlossen sein.
Damit künftige Tagesmütter lernen, leere Räume kindgemäß zu gestalten, haben Ele Schöfthaler und Heike Reinsch, eine Kollegin aus dem Jugendamt, künftige Tagesmütter einen halben Tag lang im Auerweg unterrichtet. Die Frauen haben dort ganz praktisch erprobt, wie man ein mobiles Kinderhaus so aufbaut, dass es den Klettergelüsten der wildesten Kinder standhält. Und nebenbei haben sie gelernt, wie man einen großen Raum so gestaltet, dass die verschiedenen Bedürfnisse der Kinder nach Bewegung, nach Ruhe, nach Gruppenspiel und nach Einzelbeschäftigung berücksichtigt werden und doch dabei die Großzügigkeit des Raums erhalten bleibt.
Wie gut die künftigen Tagesmütter ihre Aufgaben gelöst haben und die Architektin, der Verein und die Handwerker zusammen gearbeitet haben, das können Anwohner und Interessierte am Freitag, 25. April, ab 18 Uhr, in den neuen ZAK-Räumen am Auerweg 5a besichtigen.
Im Bild oben: Die ehemaligen Geschäfts- und Kneipenräume am Auerweg 5a wurden seitens des Vereins ZAK unter Federführung der Vorsitzenden Ele Schöfthaler zu einer Kinderbetreuungseinrichtung umgebaut. Künftige Tagesmütter lernten dort, wie man Räume für Kinder ansprechend gestaltet. Wie gut sie ihre Aufgaben gelöst haben, davon können sich Interessierte beim Abend der offenen Tür am Freitag, 25. April, selbst einen Überblick verschaffen.
Foto: Stadt Landshut
NB.: Die Kinderbetreuungseinrichtung am Auerweg 5a wird am Freitag, 25. April, um 16 Uhr, im Beisein geladener Gäste offiziell eröffnet. Gemeinsam mit Ele Schöfthaler – Projekt-Initiatorin, ZAK-Vereinsvorsitzende und Quartiersmanagerin Nikola – sowie dem Vorsitzenden der Dominik-Brunner-Stiftung, Alois Meier, und den am Umbau Beteiligten wird Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner in Vertretung von Oberbürgermeister Hans Rampf die Räumlichkeiten ihrer Bestimmung übergeben.
Im Anschluss daran – gegen 18 Uhr – findet für die Öffentlichkeit ein „Abend der offenen Tür" statt.