Der neue Carsharing-Standort am Isargestade beim Maxwehr - Foto: Landshut muss handeln
Landshut – pm (18.03.2022) Ein Carsharing-Auto ersetzt 20 private Pkws. Angesichts des Klimawandels erfreulich, dass das Konzept Carsharing in Deutschland immer beliebter wird – übrigens auch in Landshut. „Autoteilen Landshut e.V.“ eröffnete diese Woche am Isargestade seinen 13. Standplatz. Damit stehen hier für die 250 Fahrberechtigen des Vereins 17 der quietschroten Car-Sharing-Autos bereit.
Das ist zwar ein noch kleines, aber ein wichtiges Puzzleteil für eine CO2-sparsame Gesamtverkehrslösung, die Landshut so dringend benötigt, um wie geplant bis 2030 klimaneutral zu werden.
Großer Bahnhof gabs für den kleinen roten Corsa des Vereins „Autoteilen Landshut“, der seit neustem am Isargestand seinen Parkplatz hat: Oberbürgermeister Alexander Putz, 2. Bürgermeister Haslinger, die Mobilitätmanagerin Gerstenberger und Holger Braune, Leiter des Straßenverkehrsamtes gaben sich die Ehre und würdigten den Neuzuwachs der CarSharer.innen gebührlich: Denn jeder Pkw weniger tut dem verkehrsgeplagten Landshut gut.
Was Carsharing bewirkt, machen die Statistiken des Bundesverbands Carsharing sichtbar: Nutzer.innen von Carsharing sehen oftmals keinen Bedarf mehr für ein eigenes Auto und schaffen es ab. Beim stationsbasierten CarSharing ist diese Quote besonders hoch: 78 Prozent der Kund.innen in innenstadtnahen Wohnlagen haben kein eigenes Auto mehr. Ein einziges stationsbasiertes CarSharing-Fahrzeug ersetzt dort bis zu 20 private Pkw.
Wichtig auch: Im Durchschnitt stehen deutsche Pkw fast 23 Stunden pro Tag ungenutzt am Straßenrand. Autos zu teilen, macht auch deshalb Sinn und schafft Raum für andere Lebenswelten. „Unsere 17 Autos mögen vielleicht noch nicht wirklich spürbar verkehrsentlastend sein, aber das Auto-teilen ist für viele – auch junge Menschen – zunehmend eine Alternative“, betont Vereinsvorstand Thomas Vaas. Das Carsharing-Modell rechnet sich für alle, die unter der 10.000- Kilometer-Marke im Jahr bleiben. Dann versachen die Fahrten mit einem geteilten Auto weniger Kosten, als die Anschaffung und der Betrieb eines eigenen.
Einfach mal machen
Der neue Standort war das schnelle Ergebnis einer unbürokratischen Zusammenarbeit mit der Mobilitätsmanagerin Larissa Gerstenberger der Stadt Landshut. Dafür ist Vorstand Vaas dankbar und hat gleich noch weitere Ideen wie die Stadt Landshut dem Konzept Carsharing unkompliziert und ohne große Investitionen Schub verleihen könnte.
In Städten wie Bamberg oder Vaterstetten etwa, die größenmäßig mit Landshut vergleichbar sind, hat es sich bewährt, Neubaugebiete mit Carsharing-Angeboten auszustatten. Die Automobilität wird durch „gesharte“ Fahrzeuge gleich um die Ecke abgedeckt und das eigene Auto wird weniger wichtig. Die Fläche für eingesparte Stellplätze kann anderweitig genutzt werden, jeder nicht nötige Stellplatz spart Baukosten ein.
Viele Städte bieten Carsharing-Anbietern auch kostenlosen Stellplätze für ihre Autos, um das Shared-Modell anzuschieben. Das würde sich Vorstand Vaas auch in Landshut wünschen. Denn die Parkgebühren von rund 500 Euro pro Jahr und Auto erschweren es dem Verein bei einer Expansion durch ein zusätzliches Auto, die anfängliche Durststrecke bis zur Rentabilität zu überstehen.
Vorstand und Mitarbeiter.innen des Vereins arbeiten ehrenamtlich. Grade deshalb ist jedwede Unterstützung seitens der Stadt wichtig und willkommen. Schließlich profitiert sie von vielen Aspekten des Carsharings.
Carsharing in Zahlen
Deutschlandweit
Autoteiler.innen: 3,39 Millionen
Fahrzeuge: 30.200
Anbieter: 243
Orte: 243
Quelle: Bundesverbands Carsharing (bcs)
Carsharing in Landshut
Alter: 29 Jahre
Wachstum im letzten Jahr: 17 Prozent, Autoteiler.innen 250
Fahrzeuge: 17 Fahrzeuge
Standorte: 13