Foto: Die Mannschaft und den Trainerstab nach der Siegerehrung in Dresden mit den Silbermedaillen.
Das Finale um die Deutsche Meisterschaft 2014 ist entschieden – der Titel geht an den Dresdner SC, die Roten Raben sind Vizemeister. Der Vorrundenerste aus Sachsen gewann am Samstag auch das dritte Match der „Best of five"-Serie, diesmal mit 3:1, und krönte sich damit verdientermaßen zum Champion. Für die Vilsbiburgerinnen steht am Ende der Saison ebenfalls eine großartige Bilanz: Sie sind DVV-Pokalsieger und haben die Bundesliga auf dem Silbermedaillen-Rang abgeschlossen.
Vor 3.000 Zuschauern in der restlos ausverkauften Margon-Arena lieferten sich beide Teams das hochklassigste Spiel der Serie. Drei der vier Satzergebnisse lassen erkennen, welch dramatischer Volleyballabend sich im Hexenkessel von Dresden abgespielt hat: 29:31, 25:22, 22:25 endeten die ersten drei Abschnitte aus Sicht der Gäste, die dem DSC erst im 4. Satz beim 16:25 einen klaren Vorsprung zugestehen mussten.
Die Roten Raben starteten – mit Linda Helterhoff im Zuspiel – völlig unbeeindruckt von der Tatsache, dass sie die ersten beiden Finals verloren hatten. Ehe die Dresdnerinnen wussten, wie ihnen geschah, führten Cristina Alves und. Co. mit 10:3. Allerdings konterten die Gastgeberinnen rasch zum 10:10 und schienen bei 20:15 der Favoritenrolle gerecht zu werden. Doch der Satz hielt ein denkwürdiges Finish parat: Es kam zum 23:23, danach wehrten die Roten Raben mit riesigem Kämpferherz sechs Satzbälle ab – und mussten doch akzeptieren, dass Dresden den siebten zum 31:29 verwertete.
Wie groß Leidenschaft und Behauptungswillen dieses Vilsbiburger Teams sind, zeigte sich in der Reaktion auf diesen so unglücklich verlorenen Durchgang. Die Roten Raben, inzwischen mit Jenna Hagglund als Zuspielerin, zogen im 2. Satz über 8:5 auf 19:12 davon und brachten ihn trotz Dresdner Aufholversuche mit 25:22 durch.
Satz Nr. 3 entwickelte sich zunächst wieder in die andere Richtung. Der DSC führte 8:5 und 16:10, doch die Gäste warfen alles in die Waagschale und konnten unter dem Jubel der mitgereisten Fans bei 22:22 ausgleichen. Dann allerdings machte Dresden drei Punkte am Stück und ging dank eines 25:22 mit 2:1 in Führung. Ohrenbetäubender Lärm erfüllte die Margon-Arena, die Dresdner Spielerinnen und Fans wussten: Jetzt fehlt nur noch ein Satz zum Meistertitel.
Und der Sachsen-Express war nun einfach nicht mehr zu stoppen. Bei 9:4 für Dresden kehrte bei den Roten Raben Linda Helterhoff auf die Regieposition zurück, doch dem DSC schien die Aussicht auf den so lange begehrten und jetzt zum Greifen nahen Titel zusätzlich Kräfte zu verleihen. Das Resultat war ein 25:16 im 4. Satz und damit ein 3:1- Erfolg im dritten Finale für Dresden.
Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich blieb es vorbehalten, die Ehrung des neuen Deutschen Meisters vorzunehmen. Die Roten Raben bekamen als „Vize" die obligatorischen Silbermedaillen überreicht, und auch wenn im Lager der Vilsbiburgerinnen unmittelbar nach Spielende mehr als eine Träne floss, so waren bald auch stolze Gesichter zu sehen. Und dieser Stolz wird bei allen Beteiligten in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten noch enorm zunehmen. Und zwar sehr zu Recht.