Am Mittwochabend weht wieder Europacup-Luft durch die Vilsbiburger Ballsporthalle. Um 20 Uhr treffen die Roten Raben im Achtelfinal-Rückspiel des CEV Cups auf den finnischen Vertreter LP Salo und brauchen nach der 1:3-Niederlage aus dem Hinspiel eine klare Leistungssteigerung, um noch den Sprung ins Viertelfinale zu schaffen.
Die Regularien des Europapokals besagen, dass die Roten Raben ihre Gäste zunächst mit einem deutlichen Sieg (3:0 oder 3:1) in den Golden Set zwingen müssen, in dem dann die ultimative Entscheidung über das Weiterkommen fiele. Gegner im Viertelfinale wäre entweder Fenerbahce Istanbul oder das ukrainische Team aus Zaporozhye, das Hinspiel gewannen die Türkinnen in eigener Halle mit 3:0.
Für die Roten Raben besteht nach der 0:3-Niederlage im Bundesliga-Spitzenspiel letzten Samstag gegen Herbstmeister Wiesbaden die Chance zur schnellen sportlichen Wiedergutmachung. Nach wie vor tanzen die Vilsbiburgerinnen auf drei Hochzeiten, und das soll nach Möglichkeit auch am Samstagabend noch so sein – nach den beiden „Alles oder nichts"-Spielen im CEV Cup gegen Salo sowie im DVV-Pokal-Halbfinale beim Dresdner SC.
Geschäftsführer André Wehnert sagt vor dem Match gegen die Finninnen: „Der Fokus liegt auf uns selbst. Wir müssen unser Spiel wiederfinden, das wir Mitte des dritten Satzes in Salo verloren und auch gegen Wiesbaden nicht wiedergefunden haben." Wehnert verweist auf die anhaltenden Verletzungsprobleme und darauf, dass das im Sommer neuformierte Team auch wegen des engen Terminkalenders seltener zusammen trainieren konnte als gewünscht.
Gleichwohl nimmt der Geschäftsführer die Mannschaft vor den beiden anstehenden Pokalspielen in die Pflicht: „Einstellung und Leistung müssen stimmen, dann werden wir wieder auf Kurs kommen." Das CEV Cup-Match gegen Salo biete eine gute Gelegenheit, neues Selbstvertrauen aufzubauen für die bisher wichtigste Partie der Saison in Dresden, wo es um den prestigeträchtigen Einzug ins deutsche Pokalfinale im Gerry-Weber-Stadion in Halle vor rund 10.000 Zuschauern geht.
Zunächst aber kommt es für die Roten Raben am Mittwoch darauf an, sich gegen die im Hinspiel sehr homogen auftretenden und leidenschaftlich kämpfenden Damen des finnischen Tabellenführers, die in ihrer Liga in zwölf Partien 35 von 36 möglichen Punkten holten, besser zu präsentieren als in Salo. Das Aufgebot von LP besteht weitgehend aus finnischen Spielerinnen, nur drei Damen kommen aus dem Ausland: die ukrainische Zuspielerin Viktoria Polishchuk, die serbische Mittelblockerin Dubravka Stojanovic sowie Außenangreiferin Anu Ennok aus Estland, die im Hinspiel mit 21 Zählern zur punktbesten Spielerin des Abends avancierte.