Ein Angriff der Vilsbiburgerin Liana Mesa Luaces gegen den Wiesbadener Doppelblock.
1.921 Fans, Rekordkulisse, erlebten in der Vilsbiburger Ballsporthalle am Samstagabend einen 3:1-Sieg der Gäste. Die Entscheidung über den Finaleinzug fällt jetzt am Mittwoch in Rüsselsheim. Die Roten Raben haben den ersten Matchball im Play-off-Halbfinale gegen den VC Wiesbaden nicht genutzt.
Eine Woche nach dem Auswärtssieg im ersten Spiel unterlagen sie in der heimischen Ballsporthalle dem Team aus der hessischen Landeshauptstadt mit 1:3 (24:26, 19:25, 25:13, 18:25), so dass die Serie zwischen dem Zweiten und dem Dritten der Bundesliga-Vorrunde nun 1:1 steht. Das alles entscheidende dritte Match um den Einzug ins Endspiel steigt am kommenden Mittwoch um 19 Uhr in der Großsporthalle Rüsselsheim, wo der VCW in den Play-offs seine Heimspiele austrägt.
1.921 Zuschauer waren zum zweiten Halbfinale in die Vilsbiburger Ballsporthalle gekommen und sorgten für die größte Kulisse seit der Eröffnung der Arena vor drei Jahren. Sie erlebten anfangs eine Bestätigung der Kräfteverhältnisse von Spiel 1, als die Roten Raben eindeutig Chef im Ring waren. 12:6 lagen die Gastgeberinnen im 1. Satz schon vorne, ehe sich Wiesbaden langsam, aber sicher in die Partie hineinarbeitete. VCW-Coach Andreas Vollmer wechselte seine Zuspielerin Martina Viestova aus und ersetzte sie durch Kaisa Alanko, die ihr Team noch zum 26:24 führte und folgerichtig auf dem Feld blieb.
Der 2. Abschnitt ging ebenfalls an die Hessinnen, die sich über 8:7 und 16:13 mit 25:19 durchsetzten und schon früh auf die Siegerstraße einzubiegen schienen. Dann aber gaben die Roten Raben ein kräftiges Lebenszeichen: Das Trainer-Duo Jonas Kronseder und Vera Bondar stellte Dominique Lamb und Norisha Campbell statt Cristina Alves und Celin Stöhr in den Mittelblock, zudem übernahm die wieder genesene Jenna Hagglund für Linda Helterhoff das Zuspiel. Die Personalrochaden hatten zunächst durchschlagenden Erfolg: Der 3. Satz ging mit 25:13 überdeutlich an Vilsbiburg, Team und Fans witterten nun gewaltig Morgenluft.
Im 4. Durchgang präsentierte sich Wiesbaden allerdings wieder stabil und widerstand der Aufholjagd der Roten Raben, auch wenn diese bei einer 12:11-Führung noch Grund zum Optimismus hatten. Dann jedoch zogen die Gäste ihr Ding konsequent durch und brachten mit einem 25:18 die Partie mit 3:1 nach Hause.
Als MVP ihrer Teams wurden Regina Mapeli Burchardt (Wiesbaden) und Anna Pogany (Vilsbiburg) mit der Gold- bzw. Silbermedaille ausgezeichnet. „Wir hatten diesmal eine Woche Zeit zur Vorbereitung und konnten viel von unserer Taktik umsetzen", freute sich die beste Wiesbadenerin. Raben-Coach Jonas Kronseder sah „zu viele Eigenfehler auf unserer Seite" und analysierte, dass seinem Team diesmal unter dem Strich der Rhythmus gefehlt habe.
Kronseder blickte aber auch schon wieder kämpferisch nach vorne: „Mittwoch ist ein neues Spiel, da ist wieder alles offen." Parallel zum dritten Spiel zwischen Wiesbaden und Vilsbiburg treten auch Dresden und Aachen in der anderen Halbfinalpaarung zum Showdown an, nachdem die Ladies in black am Samstagabend mit einem Fünf-Satz- Triumph in eigener Halle die Serie egalisieren konnten.