Das Foto zeigt Trainer Jonas Kronseder und Mittelblockerin Dominique Lamb bei einer taktischen Besprechung am Rande des zweiten Halbfinals letzten Samstag in Vilsbiburg.
Mit einem Sieg im dritten Halbfinale am Mittwoch, 19 Uhr, beim VC Wiesbaden kann sich Vilsbiburg den Traum vom Endspiel erfüllen. Die Halbfinalserie zwischen den Roten Raben und dem VC Wiesbaden geht über die volle Distanz von drei Partien.
Nach dem 3:0-Erfolg der Vilsbiburgerinnen in Spiel 1 konterte der VCW seinerseits mit einem 3:1-Auswärtssieg, so dass es nun am Mitwoch, 19 Uhr, in der Großsporthalle Rüsselsheim zum ultimativen Showdown kommt. Die Vorzeichen könnten klarer nicht sein: „Siegen oder fliegen" heißt die Devise – wer das Entscheidungsmatch gewinnt, zieht ins Finale ein; für den Verlierer ist die Saison beendet.
Die sportlichen Chancen dürften ziemlich genau bei 50:50 liegen. Beide Mannschaften waren in jeweils einem der beiden bisherigen Halbfinals überlegen und gewannen dieses verdient. Man kennt sich, vor dem mittlerweile fünften Aufeinandertreffen in dieser Saison gibt es wohl keine großen taktischen Geheimnisse mehr. Über den Sieg in dieser engen Serie dürfte letztendlich die Tagesform in Spiel 3 entscheiden, möglicherweise auch die Nervenstärke bei den wichtigen Ballwechseln.
Für die Roten Raben wird es darauf ankommen, die richtigen Lehren aus dem suboptimalen Auftritt in Spiel 2 zu ziehen und an die höchst überzeugende Vorstellung aus dem ersten Match anzuknüpfen. „Zu viele Eigenfehler in allen Elementen" musste Trainer Jonas Kronseder seinem Team nach der Heimniederlage am Samstag ankreiden. Der Coach fand zugleich anerkennende Worte für die Leistung des Gegners: „Wiesbaden war konzentrierter und hat sich phasenweise in einen kleinen Rausch gespielt."
Doch die Roten Raben kennen den Schlüssel zum Erfolg, um die Hessinnen zu knacken; der 3:0-Triumph im ersten Halbfinale war diesbezüglich ein klares Statement. Überdies haben sich Trainer Kronseder im Laufe der Serie zusätzliche personelle Optionen eröffnet. Mittelblockerin Dominique Lamb hat ihre Probleme mit der Patellasehne überwunden, und Zuspielerin Jenna Hagglund ist zwei Monate nach ihrer Meniskusoperation ins Team zurückgekehrt. Die beiden Amerikanerinnen sorgten nach ihrer Einwechslung im zweiten Halbfinale für eine spürbare Belebung des Vilsbiburger Spiels und wollen nun auch im Entscheidungsmatch ihre Qualitäten in die Waagschale werfen.
Wer indes am Mittwoch für die Roten Raben in der Anfangsformation steht, war zu Wochenbeginn noch offen. Mit Linda Helterhoff im Zuspiel ist das Team seit Februar von Sieg zu Sieg geeilt, erst letzten Samstag riss diese Serie. Und im Mittelblock bieten sich auch Cristina Alves, Celin Stöhr und Norisha Campbell an. Coach Jonas Kronseder kann also aus dem Vollen schöpfen und auch aktuelle Trainingseindrücke in seine Aufstellungsentscheidung einfließen lassen.
Folgt man den statistischen Gepflogenheiten dieser Bundesliga-Saison, müsste der Sieger des Entscheidungsspiels Vilsbiburg heißen. Denn in den vier Partien zwischen den Roten Raben und dem VCW setzte sich bisher immer das Auswärtsteam durch. Fest steht: Der Gewinner von Rüsselsheim trifft im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft auf den Sieger des Duells zwischen Dresden und Aachen, das zeitgleich am Mittwoch um 19 Uhr ebenfalls in seine dritte und alles entscheidende Runde geht. Die Finalserie wird nach dem Modus „Best of five" ausgetragen und startet bereits am kommenden Samstag, 26. April. Gegen Dresden würden die Roten Raben auswärts beginnen, gegen Aachen in eigener Halle.