Landshut - pm (30.01.2023) Am 24. Januar haben deutschlandweit die Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst zwischen der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) und Ver.di begonnen. 10,5 Prozent oder mindestens 500 Euro brutto im Monat mehr sollen verhandelt werden. Der Vorstand des Klinikum Landshut wurde von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di in diesem Zusammenhang heute zur Übergabe einer Petition eingeladen. Die Tarifsituation im Klinikum ist wie folgt:
- Das Klinikum ist kein VKA-Mitglied und damit kein Verhandlungspartner.
- Das Klinikum Landshut hat mit Ver.di einen Haustarifvertrag abgeschlossen.
- Aufgrund dieses Haustarifvertrages werden die Beschäftigten des Klinikums Landshut vom neuen Tarifabschluss in voller Höhe profitieren.
- Die Beschäftigten des Klinikums erhalten den neuen Tarifabschluss unabhängig davon, ob sich das Klinikum an Ver.di-Aktionen beteiligt oder nicht.
"Daher sind das Klinikum Landshut und die Lokalpolitik leider die falschen Adressdaten für die Übergabe der von Ver.di gesammelten Unterschriften", so Prof. Dr. Florian Löhe und André Naumann, die Vorstände des Klinikums. "Vielmehr müssen diese gesammelten wichtigen Unterschriften aus den Landshuter Unternehmen an den Verband der kommunalen Arbeitgeber (VKA), der die Tarifverhandlungen führt, übergeben werden. Auch wir sind der Meinung, dass eine Tariferhöhung für die wertvolle Arbeit unserer Mitarbeiter notwendig ist. Außerdem hoffen wir dadurch, unser Personal weiter zu binden und neue Fachkräfte zu gewinnen", so Naumann. Daher unterscheiden sich die Ansichten zwischen Ver.di und dem Vorstand des Klinikums nicht grundsätzlich.
"Wir haben bedauerlicherweise keine Möglichkeit der Einflussnahme auf die adäquate Berücksichtigung der Personalkosten innerhalb der vorgesehenen Fallpauschalen", erklärt Prof. Löhe. "Das Klinikum Landshut zielt daher nicht auf eine Erwirtschaftung von Profiten ab - es steht für uns die Existenzsicherung im Vordergrund", betont Naumann.
Der Vorstand des Klinikums setzt sich seit seinem Amtsantritt zum einen für ein wertschätzendes Miteinander und zum anderen für die Zahlung von Zulagen ein. So ist es gelungen, seit November 2022 eine sogenannte Arbeitsmarktzulage an alle Pflegekräfte in der unmittelbaren Patientenversorgung zu zahlen. Zusätzlich erhalten die Beschäftigten eine Anwerberprämie, einen Einspringbonus, einen Flexibonus, eine Starterprämie und einen Kinderbetreuungszuschuss. All diese Zahlungen erbringt das Klinikum Landshut trotz angespannter wirtschaftlicher Lage.
"Dass Ver.di für diese Aktion ausgerechnet ein Haus wählt, in welchem durch die Kommunalpolitik fraktionsübergreifend der Zukunft des Klinikums höchste Priorität eingeräumt und damit auch die Wertschätzung des Klinikpersonals unterstrichen wurde, halten wir für ein falsches Signal", so der Vorstand.
Aus den genannten Gründen hat sich der Vorstand dazu entschlossen, nicht an dieser Veranstaltung teilzunehmen. "Wir haben heute unsere Beschäftigten informiert, dass wir jede einzelne Unterschrift sehr schätzen, diese jedoch direkt an die Verhandlungspartner adressiert werden müssen. Wir unterstützen inhaltlich die Forderungen und wünschen den Tarifparteien einen raschen Erfolg im Sinne unserer Mitarbeiter."