Landshut - hs (05.05.2021) Die Nachricht verbreitete sich heute unter den gut 2.000 Ärzten und Pflegekräften des Klinikums blitzschnell. Nach gut zwei Jahren im Dienst musste heute, Mittwochvormittag der ehemals mit vielen Vorschusslorbeeren angetretene Klinik-Geschäftsführer Dr. Philipp Ostwald (54) seinen Chefsessel in der Klinik-Verwaltung räumen. Ihm wurde fristlos gekündigt. Der dritte Fall in kürzester Zeit nach den zuvor ebenfalls kurzfristig entlassenen Klinik-Geschäftsführern Nikolas von Open und Dietmar Bönsch. Das Fass zum Überlaufen brachte bei Geschäftsführer Dr. Ostwald seine länger schon umstrittene Personalpolitik.
Das Landshuter Klinikum hat 630 Betten und über 2.000 Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger und Verwaltungsangestellte. Das Klinikum ist seit 2004 als gemeinnützige GmbH organisiert, also mit 10 Aufsichtsräten aus dem Stadtrat und an der Spitze als Aufsichtsrat-Vorsitzender Oberbürgermeister Alexander Putz. Er hat Dr. Philipp Ostwald - Amtsantritt am 14. Januar 2019 (5-Jahresvertrag) - sehr lange die Treue gehalten. Mit einem Großteil der Mitglieder des Aufsichtsrats stand der Klinik-Geschäftsführer jedoch seit längerer Zeit auf Kriegsfuß.
Dr. Philipp Ostwald war vor Landshut Geschäftsführer der Klinik in Kaufbeuren (2013 bis 17), zuvor 2002 bis 2012 Kaufmännischer Direktor des Klinikums Rechts der Isar (München) und von 2005 bis 2008 war der gebürtige Münchner Geschäftsführer der Klinik Freising.
Mit Dr. Ostwald erhoffte sich OB Putz nicht zuletzt mittelfristig eine wirtschaftliche Sanierung des chronisch defizitären Landshuter Klinikums.