Regensburg/Landkreis Landshut - pm (06.06.2019) In das am 4. Juni 2019 feierlich eingeweihte Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg ist auch die B15 neu eingezogen. „Eine alte These der Museumswissenschaften lautet“, so Museumsdirektor Richard Loibl anlässlich der feierlichen Eröffnung vor den 2000 geladenen Festgästen, „dass die Musealisierung immer am Ende einer Entwicklung steht.“
Die Museumsmacher haben sich also ihren Teil gedacht, als sie zwei Holzscheite von der Demo 2014 am Platz vor dem Bayerischen Innenministerium ehrten und mitsamt einem „Stop B15 neu“-Aufkleber als Ausstellungsgegenstände für ihr neues Museum in ihre Sammlung aufnahmen, so die B15 neu-Gegnerin Gisela Floegel. Vor fast genau fünf Jahren hatten Bürgerinnen und Bürger, die entlang der geplanten Trasse zwischen Landshut und Rosenheim leben, 10.000 Scheite fantasievoll bemalt und zusammengetragen, mit Traktor und Hänger zum Ministerium nach München gezogen und dort ausgekippt.
Wenn sich ein Museum der B15 neu widmet, ist dann die B15 neu museumsreif? So jedenfalls sehen es die Betroffenen und Gegner der Autobahntrasse, die seit 45 Jahren Widerstand gegen dieses Unterfangen leisten. „Die jetzt im Haus der Bayerischen Geschichte ausgestellten Scheitl können als Mahnmal für eine veraltete, überflüssige und heimatzerstörerische Planung gesehen werden. Als solche passen sie perfekt in eine Museumsvitrine und bleiben auf diese Weise für die Nachwelt Erinnerung, Mahnung und Belehrung“, meint Gisela Floegel, die Vorsitzende der B15 neu-Gegner, die als Festgast zur Museumseinweihung geladen war.