Berlin - pm (02.12.2022) Der Mangel an Fach- und Arbeitskräften spitzt sich weiter zu. Das Fehlen von Lehrkräften, Pflegepersonal oder Handwerkern ist bereits zu spüren. Das zeige sich bei fast jedem Firmenbesuch, betont Erhard Grundl, grüner Bundestagsabgeordneter aus Straubing. Um dem Problem entgegenzuwirken, habe das Bundeskabinett Eckpunkte des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes beschlossen.
"Mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz wollen wir unter anderem rechtliche Hürden bei der Arbeitskräfteeinwanderung deutlich senken und eine einfachere und schnellere Anerkennung ausländischer Abschlüsse ermöglichen", sagt Grundl.
"Für die Unternehmen ist der Personalmangel neben der aktuellen Energiekrise das derzeit größte Geschäftsrisiko", berichtet Erhard Grundl. Besonders die kleinen und mittleren Betriebe in der Region haben Schwierigkeiten, geeignetes Personal zu finden und ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Laut dem IHK-Fachkräftemonitor fehlen in den niederbayerischen Betrieben bereits jetzt 17.000 qualifizierte Arbeitskräfte. Ohne politische Maßnahmen werde diese Fachkräftelücke in der niederbayerischen Wirtschaft bis zum Jahr 2030 auf 52.000 fehlende Kräfte anwachsen. Damit wäre jede siebte Stelle unbesetzt und würde die heimische Wirtschaftsstruktur zum Erliegen bringen.
"Um dem Arbeitskräftemangel adäquat zu begegnen, sind wir auf ein modernes Einwanderungsrecht angewiesen", sagt Grundl. Aus Gesprächen mit Unternehmen und Betrieben der Region habe er mitgenommen, dass das Anwerben ausländischer Arbeitskräfte häufig an bürokratischen Hürden scheitert. Mit dem neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz soll gegengesteuert werden. Ziel sei es, eine einfachere und schnellere Anerkennung ausländischer Abschlüsse zu ermöglichen und die Verwaltungsprozesse nachhaltig zu digitalisieren. "Darüber hinaus setzen wir auf eine echte Willkommenskultur, die unkomplizierten Familienmitzug, gut ausgestattete Migrationsberatungsstellen und konsequente, präventiv ansetzende Antirassismus-Arbeit einschließt."
Niederbayern sei nicht zuletzt angesichts einer immer älter werdenden Gesellschaft dringend auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen. Gerade die Handwerksbetriebe und mittelständischen Unternehmen werden von der geplanten Neuregelung profitieren.