LANDSHUT. Vor einem Jahr startete am Krankenhaus Vilsbiburg ein Pilotprojekt der BMW BKK und der B.Braun Melsungen AG, in welchem Versicherten der Betriebskrankenkasse im Vorfeld einer geplanten Endoprothetik-Operation ein medizinisches Screening auf multiresistente Keime und bei positivem Befund ein Sanierungspaket angeboten wurde.
Die BMW BKK übernahm dabei für ihre Versicherten die Kosten für das Screening und eine eventuell notwendige Sanierung. Ab sofort gilt die Kooperation auch für jene Versicherte der BMW Betriebskrankenkasse, die sich am Krankenhaus Landshut-Achdorf einem geplanten Eingriff unterziehen.
Das Pilotprojekt zur Vermeidung von MRSA-Infektionen am Krankenhaus Vilsbiburg kam in knapp vierzig Fällen seit dem Start vor einem Jahr zum Tragen. Die geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der LAKUMED Kliniken, Dr. Marlis Flieser-Hartl, begrüßt die Ausweitung des Projektes auf alle Operationen und auf das Krankenhaus Landshut-Achdorf außerordentlich. „Wir sind froh, die Zusammenarbeit mit der Betriebskrankenkasse der BMW im Bereich der frühzeitigen MRSA-Erkennung auf alle geplanten Eingriffe in den LAKUMED Kliniken auszuweiten. Die Identifizierung betroffener Patienten im Vorfeld geplanter Eingriffe ist unseren Krankenhäusern grundsätzlich sehr wichtig, um die Gefahr der Verbreitung von MRSA zu reduzieren“, so Dr. Flieser-Hartl.
Die Untersuchung auf multiresistente Keime im Vorfeld geplanter Eingriffe ist keine Regelleistung und wird daher bei den LAKUMED Kliniken aus eigenen Mitteln finanziert. Die Aufwendungen dafür sind hoch.
„Es freut mich sehr, dass eine Krankenkasse die Ärzte und Krankenhäuser hier nicht alleine lässt und uns unterstützt“, sagte der Ärztliche Direktor des Krankenhauses Landshut-Achdorf, Prof. Dr. Johannes Schmidt.
Multiresistente Keime sind durch einen einfachen Abstrich der Nasenschleimhaut nachweisbar. Nach der Aufklärung und Beratung erhalten die BMW BKK Versicherten bei positivem Befund ein Sanierungspaket mit Waschlösung, Haarschaum, Mundspüllösung, Nasengel, Desinfektionsmitteln, Einmalkämmen und Zahnbürsten, um sich im Vorfeld einer OP von den Keimen zu befreien. Die Sanierung ist innerhalb von fünf Tagen zu Hause unkompliziert durchführbar. Die Wahrscheinlichkeit, an einer durch multiresistente Keime ausgelösten Infektion zu erkranken, sinkt dadurch erheblich.
„Mit dieser Maßnahme möchte die BMW BKK ihre Versicherten vor den gefährlichen MRSA-Keimen schützen. Längere, belastende Krankenhausaufenthalte können so für die Betroffenen vermieden werden“, sagt Norbert Haberl, Vorstand der BMW BKK.
Etwa 20 Prozent aller Menschen sind dauerhaft mit multiresistenten Keimen, 60 Prozent zeitweise mit der nicht resistenten Variante des Keims besiedelt. Gefährlich sind multiresistente Keime vor allem für Risikopatienten, deren Immunsystem geschwächt ist oder denen eine Operation bevorsteht. Hier können Infektionen Komplikationen und langwierige Nachbehandlungen hervorrufen. Durch geeignete Präventionsmaßnahmen könnte der Großteil dieser Infektionen mit hoher Wahrscheinlichkeit vermieden werden.
Bildunterschrift:
LAKUMED Kliniken und die BMW BKK haben die Kooperation zur Vermeidung von MRSA-Infektionen ausgeweitet, v.l. Thomas Waitl, Kaufmännische Leitung LAKUMED Kliniken; Edmund Schmauser, Leiter Gesundheitspolitik BMW BKK; Dr. Marlis Flieser-Hartl, geschäftsführende Vorstandsvorsitzende LAKUMED Kliniken; Norbert Haberl, Vorstand BMW BKK; Prof. Dr. Johannes Schmidt, Ärztlicher Direktor Krankenhaus Landshut-Achdorf Bildquelle: LAKUMED Kliniken