Speziell für ältere Patienten hat das Klinikum Landshut ein Alterstraumatologisches Zentrum gegründet, welches letzte Woche als erstes in ganz Niederbayern von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zertifiziert wurde.
Damit bescheinigte die DGU dem Klinikum Landshut eine herausragende Qualität bei der Versorgung älterer Menschen mit Verletzungen, insbesondere nach Knochenbrüchen. „Der demografische Wandel erfordert von uns ein Umdenken in der Behandlung von älteren, geriatrischen Patienten“, so Geschäftsführer Nicolas von Oppen. „Dabei haben wir den großen Vorteil gegenüber vielen anderen Kliniken, dass wir die erforderlichen Fachkompetenzen an einem Ort bündeln können.
Durch das große Engagement unserer Mitarbeiter bieten wir eine exzellente Versorgung für ältere Menschen an“, betont von Oppen. Der Heilungsprozess des älteren Patienten wird dadurch noch besser unterstützt. Rund 80 Prozent der Verletzungen älterer Menschen stammen von Stürzen; davon sind rund fünf Prozent medizinisch relevant und bedürfen eines Krankenhausaufenthaltes.
Neben der unfallchirurgischen Versorgung unter der Leitung von Chefarzt Privatdozent Dr. Klaus Lerch und Oberarzt Dr. Mark Bardenheuer, werden die Patienten von Chefärztin und Altersmedizinerin Dr. Antonia Kostaki-Hechtel und ihrem Team, bestehend aus Pflegepersonal sowie Physio- und Ergotherapeuten, behandelt. „Im Schnitt bringt ein 80-jähriger Patient bis zu acht Krankheitsdiagnosen mit“, so Dr. Kostaki-Hechtel. „Herzerkrankungen, Diabetes, Nieren- oder Lungenerkrankungen gehören mit zu den häufigsten Einschränkungen der über 65-Jährigen. In Kombination mit einer Verletzung oder einem Knochenbruch ist die interdisziplinäre Kompetenz verschiedener Fachdisziplinen erforderlich. Ein Team aus Unfallchirurgen, Fachärzten für Innere Medizin und Altersheilkunde, Pflegekräften und Therapeuten arbeitet dann Hand in Hand, damit die Patienten möglichst wieder schnell Alltagskompetenz erlangen und in ihre vertraute Umgebung zurück gehen können. „Unser Ziel ist, die Selbstständigkeit des Patienten zu erhalten und ihn wieder in sein gewohntes soziales Umfeld zu integrieren. Dabei erfolgt die operative Versorgung auf höchstem Niveau so früh und so schonend wie möglich, während gleichzeitig Begleiterkrankungen parallel behandelt werden müssen“, so Bardenheuer.
Das Zertifizierungsverfahren „AltersTraumaZentrum DGU®“ setzt die Umsetzung von Anforderungen an eine optimale Zusammenarbeit des interdisziplinären Behandlungsteams sowie die Qualität und Sicherheit der Behandlungsabläufe voraus. Für die Patienten bedeutet dies eine optimale individuelle, krankheitsbezogene und frührehabilitative Behandlung.
Das Zertifikat wird durch die akkreditierte Zertifizierungsstelle „CERT iQ“ im Rahmen eines umfangreichen unabhängigen Prüf-Verfahrens erteilt.