Landshut (7.04.2016) - Eine Herde wilder Tiere stromert derzeit durch die großzügigen Räume der Produzentengalerie. Am Samstag hat Künstler und Galerist Georg Forster im Beisein zahlreicher Kunstfreunde die neue Einzelausstellung von Bildhauer Franz Weickmann eröffnet. Neben 17 hölzernen Tiergestalten zeigen die Zeichnungen an den Wänden Weickmanns „Ringen um die richtige Bewegung und Gestalt jedes einzelnen Tieres“, wie Forster es formulierte.
Immer wieder variiert Weickmann in diesen Bewegungsstudien Umriss und Körper der Tiere, bis er alle typischen Merkmale einer
Spezies zu einer Gestalt zusammenfügen kann. Dabei ist Weickmann die Beobachtung der
Wildtiere in ihrem angestammten Lebensraum sehr wichtig. „Durch viele Reisen in
verschiedenste Länder, in Savannen, Wüsten und Berglandschaften, sucht er die Einheit des
Tieres mit der Landschaft in der es lebt zu erspüren, um es letztendlich in die Skulptur zu
bannen“, sagte Forster. Verschlossen in einer Kapsel verwahrt Weickmann die gesammelten
Daten über eine Spezies im Körper der fertigen Tierskulptur. „Die Seele des Tieres“ nannte
Forster diese Kapsel: „Wir können sie nicht sehen und herausnehmen und doch wissen wir,
dass sie da ist – und dass sie ein Mysterium birgt – sie ist das Bindeglied zwischen realer
Präsenz der Skulptur und der rätselhaften, geheimnisvollen Magie um die Existenz des
Wildtieres.“
Forster verwies auch auf den „hochinteressanten Entstehungsprozess“ der Skulpturen. Aus
einzelnen Holzstücken konstruiert er die Anatomie des Körpers, wobei er um einen
zentralen, stabilisierenden Holzbalken herum baut. Angesammelte Hölzer verschiedenster
Art, teilweise Fundstücke, werden zu Kopf, Schwanz, Rücken und Flanken. Durch die
unterschiedlichen Maserungen und Oberflächen drückt er die Beschaffenheit von Fell und
glatter Haut aus. Diese für ihn typische Art der plastischen Gestaltung entstand ursprünglich
aus Materialmangel. Forster verwies dabei auf Weickmanns erste große Arbeit nach der
Studienzeit an der Akademie der Bildenden Künste in München: eine hölzerne Geiß. Diese
Geiß setzte Weickmann aus Fundstücken zusammen. Sie wurde später für eine große
Kunstausstellung im Haus der Kunst in München ausgewählt.
Der Bildhauer Franz Weickmann lebt und arbeitet in Landshut und wurde 2001
Kulturförderpreisträger der Stadt.
Die Ausstellung „Franz Weickmann – Tierskulptur und Zeichnung“ dauert bis zum 24. April
und ist geöffnet von Freitag bis Sonntag von 15 bis 18 Uhr.
Wir würden uns über eine Veröffentlichung des Textes und des beigefügten Fotos freuen!
Ihr Team der Produzentengalerie
Lucia Scheid-Nam, Georg Forster, Karl Schönberger und Andreas Hupp
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ProduzentengalerieWeickmann2016Rundschau.docx
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