Landhut (20.07.2016) Die Stadt Landshut ist nun auch offiziell als fahrradfreundliche Kommune ausgezeichnet worden. Den Titel "Fahrradfreundliche Kommune“ kann sich eine Stadt natürlich nicht nach eigenem Ermessen auf die Fahnen schreiben:
Eine Kommission aus Vertretern und Vertreterinnen des bayerischen Landtages, des ADFC Bayern, der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr und der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK Bayern e.V.) bewertete Landshut deshalb nach den strengen Kriterien der AGFK Bayern e.V.. Landshut hat insgesamt überzeugt und die AGFK Bayern wird Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann vorschlagen, der Stadt bei der zentralen Auszeichnungsveranstaltung am 24. Oktober auch ganz offiziell den Titel „Fahrradfreundliche Kommune in Bayern“ zu verleihen.
Bei der Ergebnisbekanntgabe: Oberbürgermeister Hans Rampf freut sich gemeinsam mit seinem Team über die positive Bewertung.
Start zur Hauptbereisung: Die Bewertungskommission fuhr 20 neuralgische Stationen mit dem Fahrrad an - angefangen beim Ländtorplatz bis hin zur Messe.
Allerdings hat die Kommission der Stadt auch noch ein paar „Hausaufgaben“ mit auf den Weg gegeben, die möglichst schnell erledigt werden sollen. Die Auszeichnung hat dann sieben Jahre Bestand und soll die jeweilige Kommune auch anspornen, sich weiter für den Radverkehr zu engagieren.
Nach einer Vorbereisung vor eineinhalb Jahren, bei der eine Fachgruppe Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigte, präsentierte die Stadt am 18.7. zunächst die Umsetzung dieser Vorschläge im Rathaus. Anschließend wurden bei einer Exkursion durch die Stadt neuralgische Punkte begutachtet und überprüft, ob die Stadt Landshut ihre Hausaufgaben seit der Vorbereisung im Jahr 2014 erledigt oder zuverlässig auf den Weg gebracht hat.
Susanne Lender-Cassens, stellvertretende Vorsitzende der AGFK Bayern und Mitglied der Bereisungskommission, sieht vieles auf dem richtigen Weg – auch wenn noch nicht alles perfekt ist. „Wir sind immer wieder überrascht, welche Fokussierung die Radverkehrsförderung in den Kommunen in den letzten Jahren erfahren hat. Viele Kommunen sind da weiter, als es in der Öffentlichkeit wahrge-nommen wird.“ In Landshut gibt es z.B. ein überzeugendes Radverkehrskonzept und eine politische Beschlussfassung, den Radverkehr aktiv zu fördern mit dem Ziel, den Anteil des Fahrrads am Verkehr bis zum Jahr 2020 von 18 % auf 23 % anzuheben. Mit der „Radlnacht“, der Teilnahme am „STADTRADELN“ und Podiumsdiskussionen zum Radverkehr wird Werbung für das Fahrrad gemacht und die Bürgerschaft eingebunden. Die Hausaufgaben betreffen insbesondere die wegweisende Beschilderung für Radfahrende, ein Konzept zur Verringerung der Unfallzahlen mit Radfahrern und die Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung. Insbesondere bei den Einbahnstraßen wünscht sich Lender-Cassens mehr Mut des Stadtrates, damit dem Vorschlag der Verwaltung für die Öffnung weiterer Einbahnstraßen im Stadtgebiet gefolgt werden kann. Die Öffnung ist eine relativ einfach umzusetzende Maßnahme die den Radfahrenden aber viel bringt und die Verkehrssicherheit erhöhen kann.
Mit Landshut wurde einer der „Veteranen“ der AGFK Bayern bewertet – die Stadt ist bereits seit 2012 Gründungsmitglied des Vereins und hat somit die Vorgabe die Bereisungen innerhalb der ersten 4 Jahre der Mitgliedschaft zu leisten, erfüllt.