Region Landshut (312.08.2016) „Der Arbeitsmarkt entwickelt sich insgesamt positiv. Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat weiter deutlich zugenommen, die Bereitschaft zur Ausbildung der Betriebe ist ungebrochen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist überwiegend auf die gestiegene Anzahl anerkannter Flüchtlinge zurückzuführen“, sagt der Leiter der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen Dr. Sascha Zirra. In Landshut Stadt (68.800 Einwohner) sind jetzt 1730 Personen ohne Job bzw. auf Arbeitssuche, im 152.000 Einwohner großen Landkreis Landshut sind 2440 arbeitslos (2,7 %) bzw. auf der Suche nach Arbeit.
Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung
Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist von Juli auf August um 410 auf knapp 8.000 gestiegen. Ein Anstieg in den Ferienmonaten ist üblich: vor allem junge Menschen beenden in den Sommermonaten ihre betriebliche oder schulische Ausbildung und suchen anschließend eine Stelle. Dass 270 mehr Menschen arbeitslos gemeldet waren als vor einem Jahr liegt vor allem daran, dass geflüchtete Menschen nun zunehmend anerkannt werden und Arbeit suchen können.
Dies zeigt sich noch stärker an der Unterbeschäftigung. Hier werden neben Arbeitslosen auch Menschen mitgezählt, die beispielsweise an Trainingsmaßnahmen oder Umschulungen teilnehmen. Sie ist gegenüber Juli um 550 und gegenüber dem Vorjahr um knapp 1.000 auf knapp 10.800 gestiegen. Dieser Anstieg ist auf eine wachsende Zahl anerkann- ter Asylberechtigter zurückzuführen, die an Sprach- und Integrationskursen, an Praktika bei Arbeitgebern oder an Qualifizierungsmaßnahmen teilnehmen. „Das ist für uns eine gute Nachricht, denn Arbeit ist der beste Weg zur Integration“, stellt Dr. Zirra fest, „Jetzt ist der Status dieser Menschen zunächst geklärt und wir können an der Integration in den Arbeitsmarkt arbeiten.
Die Agentur und die Jobcenter hätten für diese Integrationsarbeit bewusst zusätzliche Gelder erhalten, von denen auch die bisherigen Arbeitsuchenden profitierten.
Arbeitskräftenachfrage
Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern ist in nach wie vor sehr hoch. Im August waren knapp 3.400 Arbeitsstellen bei der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen gemeldet, gutein Viertel mehr als vor einem Jahr. Besonders gesucht sind qualifizierte Fachkräfte im Bereich Produktion, Lager und Logistik sowie im Handel.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in der Region Landshut-Pfarrkirchen istzuletzt weiter deutlich gewachsen. Mit 168.000 Personen fiel sie im um 4.400 höher aus als im gleichen Monat des Vorjahrs. Die Beschäftigung war dabei vor allem im Bereich Metall- und Elektroindustrie, Lager und Logistik, aber auch bei Heimen und Sozialwesen erheblich gewachsen.
Ausbildungsmarkt
Auf dem Ausbildungsmarkt deutet sich ein zunehmendes Ungleichgewicht an. Im August gibt es weit mehr Ausbildungsstellen als Bewerber. Die Zahl der von den Arbeitgebern gemeldeten Stellen für eine Berufsausbildung liegt mit 3.600 deutlich über dem Vorjahr (+260). Von Oktober 2015 bis August 2016 haben sich aber nur 2.500 Bewerber für eine Berufsausbildung gemeldet – ähnlich viele wie im Vorjahreszeitraum (+73). Aktuell suchen noch 290 Jugendliche eine Lehrstelle. Gleichzeitig sind noch 830 Stellen als unbesetzt gemeldet. Besonders viele offene Ausbildungsstellen gibt es in vielen Handwerksberufen: Zum Beispiel bei Fachverkäufer(innen) im Lebensmittelhandwerk, Zahnmedizinische(n) Fachangestellten(innen) oder Bäcker(innen) „Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz hängen sehr vom Berufswunsch ab, hier bera- ten wir die unversorgten Jugendlichen. Aber auch die unversorgten Arbeitgeber wollen wir nicht alleine lassen.“, so Dr. Sascha Zirra, „Wir werden mit ihnen besprechen, wie wir sie bei der Suche nach Alternativen unterstützen können. Manchmal gibt es ja beispielsweise auch im eigenen Betrieb noch unentdeckte Potenziale, die wir gemeinsam fördern können.“
Der Arbeitsmarkt nach regionalen Gesichtspunkten:
Stadt Landshut
In der Stadt Landshut errechnete sich im August 2016 eine Arbeitslosenquote von 4,5 Prozent. Sie ist damit im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte gefallen. Im August des Vorjahres betrug sie 4,9 Prozent. Insgesamt waren 1.730 Landshuter im August 2016 auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 90 Personen mehr als im Juli.
Landkreis Landshut
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Landshut beträgt im August 2016 2,7 Prozent. Insgesamt waren im August 2016 mit 2.440 Männer und Frauen, 80 Personen mehr als im Vormonat auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Im August 2015 betrug die Arbeitslosenquote 2,6 Prozent.
Landkreis Rottal-Inn
Im Landkreis Rottal-Inn ist die Arbeitslosenquote von Juli 2016 auf August 2016 um 0,3 Prozent- punkte auf 3,4 Prozent angestiegen. Im Vorjahresmonat betrug sie 3,3 Prozent. Insgesamt waren im August 2015 2.250 Rottaler auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 220 Personen mehr als im Juli 2016 und 110 mehr als im Vorjahresmonat.
Landkreis Dingolfing-Landau
Im Landkreis Dingolfing-Landau blieb die Arbeitslosenquote im August 2016 mit 2,6 Prozent kon- stant. Sie ist damit um 0,1 Prozentpunkt höher als im Vorjahresmonat. Insgesamt waren im August 2016 1.580 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 20 mehr als im Juli 2016 und 110 mehr als im August 2015