Landshut (03.2016) Nur noch fünf Tage Wahlkampf bis zum Wahlsonntag, am 9. Oktober. Ca. 7.000 Wahlberechtigte - von 54.500 - haben bereits per Briefwahl ihre Oberbürgrmeisterin bzw. ihren neuen Oberbürgermeister gewählt. Duchaus möglich, dass es am 9. Oktober noch zu keiner finalen Entscheidung kommt, wenn keiner der vier OB-Kandidaten über 50 % der abgegebenen Wählerstimmen erhält.
Dann gibt es 14 Tage später eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten, die am 9. Oktober die meisten Stimmen bekommen. Darauf bereiten sich, wie man hört, alle Kandidaten vor. Die Frage ist, wer für den vermeintlichen Favoriten Helmut Radlmeier der schwierigste Stichwahl-Gegner sein dürfte?
Wie heißt die interessanteste Stichwahl-Duell?
Da tippen neuerdings viele auf den Überraschungskandidaten des bisherigen Wahlkampfs, Alexander Putz, der von Haus aus ja nur die mit Abstand kleinste Partei (FDP) anfangs im Rücken hatte. Jetzt wird er ganz offiziell von den Bürgen für Landshut und von einigen Mitgliedern der Landshuter Mitte öffentlich (auch mit Anzeigen) zur Wahl empfohlen, ja sogar von einem Vorstandsmitglied der Jungen Union (Bernhard Leder) und einem Vorstandsmitglied der Freien Wähler (Kirstin Sauter). Putz und Radlmeier haben kaum große programmatische Unterschiede. In der Verkehrspolitik herrscht absolute Übereinstimmung. Beide sind auch erklärte Gegner einer städtischen Wohnbaugesellschaft. Sogar bei den Themen Stadtmarketing, Tourismus und Wirtschaftsförderung haben sich beide weitgehend angenähert. Größte Diferenz: Putz will sich schon in 3 1/2 Jahren zur Wiederwahl stellen, damit die OB-Wahl 2020 endlich wieder mit der Stadtratswahl zusammengelegt werden kann, Radlmeier will dies erst in einer zweiten Amtsperiode.
Weitaus konträrer sind die programmatischen Wahlziele von Helmut Radlmeier und Stefan Gruber (auch von der ÖDP zur Wahl empfohlen) und auch im Vergleich mit Patricia Steinberger. Vor allem beim wichtigen Thema Schaffung von bezahlbaren Wohnungen. Hier wollen Gruber und Steinberger erreichen, dass sich auch die Stadt mit einer eigenen Wohnbaugesellschaft massiv engagiert. Steinberger liegt wiederum bei der Verkehrspolitik - B 15 neu, Westtangente - eher auf der Linie Radlmeier und Putz, während Gruber die Verkehrsprobleme in erster Linie mit mobilen Alternativen lösen bzw. möglichst rasch verbessern will bis hin zu einer S-Bahn. Gruber plädiert als einziger OB-Kandidat auch für eine baldige Reform des Stadtverwaltung und er will die Stadt zu einer Tourismusstadt inclusive einem Kongresszentrum samt Kongresshotel (mit Privatinvestoren) entwickeln.
Wahlkampf-Schluß-Veranstaltungen
Schon am Dienstag, 4. Oktober, lädt OB-Kandidat Radlmeier (50) die Landshuter zu seiner Wahlkampfabschluss-Veranstaltung um 19 Uhr in die liveBox der Sparkassenarena ein, inclusive konstenfreie Brotzeit und Getränke.
Am Mittwoch, 5. Oktober, lädt OB-Kandidatin Patricia Steinberger (45) die Landshuter zum Wahlkampffinale um 19 Uhr in das "Zollhaus" ein. Auch dort gibt es eine kostenfreie Brotzeit. Gleichzeitig lädt am Mittwoch, um 19 Uhr Alexander Putz (53) in den "Landshuter Hof" zu seinem Wahlkampffinale ein. Dort gibt es auch Jazz-Musik und Putz selbst greift zur Gitarre.
Stefan Gruber, mit 44 Jahren der jüngste OB-Kandidat, erwartet ein volles Haus am Mittwoch, 19 Uhr, bei seinem Wahkampfabschluss im "Zeughaus" der"Förderer". Dabei werden auch die Landesvorsitzende Sigi Hagl sowie auch 2. Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner sprechen. Die Besucher sind zudem ebenfalls zu einer Brotzeit eingeladen.
Vier Wahlpartys am Wahlsonntag, 9. Oktober
Am Wahlsonntag, 9. Oktober, finden jeweils ab 18 Uhr Wahlpartys in folgenden Lokalen statt: die CSU lädt in die Schönbrunner "Tafernwirtschaft" ein. Die Grünen in die "Trattoria Toretta", die SPD in das Gasthaus "Krenkl" (Altstadt) und die FDP in die Weinbar "Paolo" (ehemals Memmers) in der Ainmillerpassage.
Nun ja, welche Folgen hat das eine oder adere Wahlergebnis für die einzeinen OB-Kandidaten? Was passiert bei der SPD, sollte FDP-Kandidat Alexander Putz ein besserer Ergebnis erzielen oder gar in die Stichwahl kommen? Das wäre auch ein gewisser Schock für die Grünen, deren OB-Kandidat ja als aussichtsreichster Kandidat für eine Stichwahl gegen Helmut Radlmeier angetreten ist. Dieser wiederum wäre am 9. Oktober rein psychologisch der "Verlierer", sollte er die 50 % Marke nicht überschreiten und zu einer Stichwahl gezwungen werden. Patricia Steinberger muß in erster Linie ein deutlich beserer Ergebnis erzielen als das 2010 Robert Gewies mit nur 4,98 % gelungen ist. Ihr Vater, Gerd Steinberger, schaffte bei seiner ersten OB-Kandidatur 1998 gegen Josef Deimer stolze 26,43 %. Mi einem solchen Ergebnis könnte die attraktive OB-Kandidatin sogar in die Stichwahl kommen. /hs