Ernste Mienen: OB Rampf und OB-Kandidat Radlmeier am Wahlabend
Landshut (1.11.2016) Die Solidarität innerhalb der CSU-Führung ist stabiler als hier und dort vermutet wird. Allen war bewusst, dass der Landtagabgeordnete der beste Wahlkämpfer von allen möglichen OB-Kandidaten ist. Das hat Radlmeier mit seinen hervorragenden persönlichen Ergebnissen bei den Stadtratswahlen 2002, 2008 und 2014 und bei der Landtagswahl 2013 bewiesen. Immerhin mußte er da gegen ein politisches Schwergewicht wie den FW-Landesvorsitzenden Hubert Aiwanger bestehen. Nein, jetzt auf Radlmeier und seine diversen Ratgeber einzudreschen, ist die billigste Lösung aller Erklärungen für die Wahlniederlage. Keiner weiß, wie die OB-Wahl verlaufen wäre, wenn Prof. Dr. Goderbauer-Marchner nicht am 1. Juli als OB-Kandidatin gestorben wäre.
Wie hätte dann der anfangs völlig unbekannte und unprofilierte FDP-Kandidus Alexander Putz - ohne Unterstützung der "Bürger für Landshut" (BfL), ohne einige Sprecher der Landshuter Mitte (LM) und ohne die Anzeigen von Vorstandsmitgliedern der Freien Wähler - abgeschnitten? Die meisten dieser Unterstützer - FDP-Wahlkampfmanager Bernd Einmeier spricht von 40 Köpfen - hätten ja Goderbauer-Marchner unterstützt und der Wahlkampf gegen diese OB-Kandidatin, ebenso CSU-Mitglied wie Radlmeier, wäre ganz anders, weitaus heftiger, persönlicher und direkter, ja auch härter und bissiger über die Bühne gegangen. Das hatte sich schon mit der Rede von Goderbauer-Marchner bei ihrer Nominierung im Bernlochnersaal vor 300 Besuchern angedeutet und auch bei vielen Wortgefechten im Stadtrat.
Wie hätte sich dann ein OB-Kandidat Stefan Gruber verhalten? Wie eine Kandidatin Patricia Steinberger? Wären sie untergegangen? Wir erinnern uns ja an die Rolle von Prof. Dr. Christoph Zeitler (FDP) im OB-Wahlkampf 2010. Zeitler galt als guter Redner, war als Stadtrat bekannt und durchaus vielseitig in der Stadt vernetzt. Die FDP hatte in seiner Zeit bis zu 80 Miglieder. Zeitler ist mit einem Wahlprogramm für ein konsequentes Sparen abgestürzt, weil er von allen anderen OB-Kandidaten heftig angefeindet wurde. Das Jahr zuvor hatte er bei der Bundestagswahl noch über 16 % geholt. Bei der OB-Wahl waren es nur mehr 1,58 %. Nein, Zeitler war kein Österreicher, wohnte nicht außerhalb der Stadtmauern und kannte sich im Landshuter Stadtgetriebe bestens aus.
In der Tat, wir würden gern einmal wissen, warum es tatsächlich zum persönlichen Bruch zwischen Helmut Radlmeier und Dr. Goderbauer-Marchner kam. Es müssen äußerst schwere persönliche Verletzungen passiert sein, denn inhaltlich trennen CSU und Landshuter Mitte kaum sachpolitische Gründe. Wenn hier einer den Mediator, den Versöhner und Btückenbauer spielen kann, dann ist das Hans Rampf, der schon vor zwei Jahren in einer öffentlichen Versammlung der CSU im Gasthof Hahn (Salzdorf) dazu aufgerufen hat, wieder aufeinander zuzugehen. Er selbst hat das praktiziert, auch Stadträte der Landshuter Mitte als seine persönlichen Vertreter zu Versammungen und Ausstellungen geschickt. Rampf war, wie Josef Deimer, sein Vörgänger im Amt, nie Parteivorsitzender, sondern lediglich sechs Jahre lang (1998 - 2004) Fraktionschef der CSU. Womöglich sollte er die Rolle des Parteichefs für einige Jahre übernehmen, um die CSU wieder zusammenzuführen. Es ist ja bekannt, dass er mit LM-Fraktionschef Hans-Peter Summer ebenso gut kann wie mit dem LM-Vereinsvorsitzenden Prof. Dr. Thomas Küffner. LM-Stadtrat und Rechtsanwalt Tilman von Kuepach war ehemals sein forscher Pressesprecher (1998 - 2004). Rampf kann auch besondes gut mit den Jungen in der CSU. Das gilt für Maxi Götzer ebenso wie für Philipp Wetzstein ode für Thomas Haslinger und Karina Habereder, die jetzt Immobilienkauffrau in der Stadtsparkasse ist und dort für frischen Wind sorgt. /hs