(29.03.2016) Die SPD hat die Nominierungsversammlung im Spätherbst dieses Jahres (2016) für die Wahl der Bundestagskandidaten im September 2017 bereits festgelegt. Allein die CSU hat im Bundeswahlkreis Landshut-Kelheim wohl klare Verhältnisse. Der 2013 erstmals in der Nachfolge von Dr. Wolfgang Götzer gewählte Florian Oßner (35, Foto), daheim in Velden, wird sicherlich erneut der Kandidat bei der nächten Bundestagswahl sein.
Ganz anders bei den Grünen: Der seit zwei Perioden amtierende Abgeordnete Dr. Thomas Gambke (65, Foto) hat seinen Erstwohnsitz nach Hamburg verlegt. Also muß für die nächste Wahl ein neuer grüner Kandidat gefunden werden. Aber wer? Sigi Hagl, im dritten Jahr Landesvorsitzende, Stadträtin seit 2008 bzw. Fraktionsvorsitzende der Grünen, wäre die Kandidatin mit den größten Wahlchancen und der Aussicht auf eine optimale Plazierung auf der Landesliste. Sie hat jedoch kurz vor ihrer Wiederwahl als Landesvorsitzende (17.10.2015) bereits abgewunken. Aus Landshut stammt jedoch auch die jetzige Fraktionsvorsitzende der Grünen Landtagsabgeordneten, Margarete Bause (57). Die seit vielen Jahren in München wohnhafte besonders eloquente und angriffslustige Landespolitikerin will, so hat sie erklärt, 2017 ihre politische Karriere als Kulturpoltikerin im Bundestag fortsetzen. Aber in welchem Wahlkreis? Da bietet sich womöglich Landshut-Kelheim an.
Bei der SPD will der Bundestagskandidat der letzten drei Wahlen, der blitzgescheite Finanz- und Sozialexperte Harald Unfried (49) wohl keinen vierten Versuch mehr starten. Aber wer dann? Aus Landshut Stadt könnte das fast nur Stadträtin Anja König (links im Bild) sein. Sie hätte als Landshuter Parteichefin zudem das erste Zugriffsrecht, weil das Landtagsmandat bereits von Ruth Müller aus dem Lankreis besetzt ist. Anja König war 2013 bereits Kandidatin für den Bezirkstag, doch der wird erst 2018 wieder zusammen mit dem Landtag gewählt. Falls jedoch OB-Kandidatin Patricia Steinberger (rechts im Bild) ein besonders gutes Wahlergebnis am 9. Oktober erzielt, ist auch sie eine potentielle Bundestagskandidatin. Alternativ könnte ein Bundestagskandidat bzw. eine Kandidatin auch aus dem Lankreis Kelheim kommen. Dort findet am 18. September die Neuwahl des Landrats statt. Die SPD stellt dabei keinen Kandidaten.
Bei der FDP ist wohl die vielseitig agile Vorsitzende im Landkreis Landshut, Nicole Bauer (29, Foto) aus Velden, die Favoritin als Bundestagskandidatin, zumal sie auch dem Landes- sowie dem Bezirksvorstand angehört. Letzter Abgeordneter im Bundestag der hiesigen FDP im Stimmkreis Landshut-Kelheim war Hans Paintner (Tiefenbach). Im Bayerischen Landtag saß für die FDP im Stimmkreis Landshut zuletzt Freiherr Dietrich von Gumppenberg aus Bayerbach. Derzeit ist die FDP ja weder im Landtag noch im Bundestag vertreten. Welche Ambitionen der Landshuter FDP-OB-Kandidat Alexander Putz nach der OB-Wahl am 9. Oktober verfolgt, hängt sicher von seinem Wahlergebnis ab. Am 21. November 2015 versuchte er ja sogar FDP-Landesvorsitzender zu werden.
Bei den Freien Wählern war 2013 Christian Hanika als 27-jähriger, heute Kreisrat und 2. Bürgermeister in Bad Abbach und Landesvorsitzender der Jungen Freien Wähler, ein schneidiger Bundestagskandidat. Er gilt als enger Vertrauter von FW-Landeschef Hubert Aiwanger, mit dem er auch schon zusammen beim Politiischen Gillamoos-Montag (siehe Plakat) in Abensberg aufgetreten ist.
Nicht wenige Freie Wähler wünschen sich jedoch den Landshuter Landrat Peter Dreier (49) als Bundestagskandidaten, möglichst sogar als Spitzenkandidaten, zumal er durch seine Bus-Berlinfahrt mit 33 Asylbewerbern am 14. Januar bundesweit für ein außerordentliches Medienecho gesorgt hat. Er könnte wie kein anderer vor allem der AfD (Alternative für Deutschland) den Wind aus den Segeln nehmen. Diese neue politische Kraft liegt in den Ufmfragen immer noch bei über zehn Prozent. Die Freien Wähler jedoch bayernweit nur bei 5 bis 6 Prozent. /hs