(17.07.2016) Dass Schornsteinfeger beziehungsweise Kaminkehrer nicht nur Glück bringen, sondern heutzutage auch vielfältige Umweltaufgaben zu bewältigen haben, das wurde beim Kaminkehrer-Empfang der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag am Mittwoch deutlich. Rund 200 Schornsteinfeger waren der Einladung der SPD gefolgt und sorgten mit ihrer schwarzen Arbeitskleidung für Aufsehen im Maximilianeum.
Initiiert hatten den Bayerischen Kaminkehrer-Empfang drei Niederbayern: Die Idee dazu entstand anlässlich des Landesverbandstags der Kaminkehrer 2014 in Fürstenfeldbruck bei einem Gespräch zwischen dem Landesinnungswart Markus Schlichter aus Bodenkirchen, der Landtagsabgeordneten Ruth Müller aus dem Landkreis Landshut und dem parlamentarischen Staatssekretär Florian Pronold, MdB aus Deggendorf. „Bund und Land haben eine gemeinsame Verantwortung für das Handwerk und das Gelingen der Energiewende“, begründete Ruth Müller ihre Initiative für diesen fachlichen Austausch, an dem auch Michael Bauer, Landesinnungsmeister aus Rheinland-Pfalz teilnahm.
Denn die Schornsteinfeger seien nicht nur für das Kaminkehren zuständig, sondern auch für die Feuersicherheit, die Energieberatung, den Umweltschutz sowie die Lüftungs- und Heiztechnik. Die Rolle des „Glücksbringers“ erläuterte Markus Schlichter dadurch, dass der Kamin früher der zentrale Ort in einem Haus und oftmals die einzige Wärmequelle war. Ein funktionierender Kamin oder Ofen war also überaus wichtig. Da der Kaminkehrer dafür sorgt, dass der Ofen immer gut in Schuss ist, war er unmittelbar für das Glück in einem Haus mitverantwortlich.
„Auch heute noch kommen wir Kaminkehrer praktisch in jedes Haus, haben ein gutes Image und sind deshalb besonders geeignet, die Bürger vor Ort in Sachen Energiewende zu beraten um dadurch die Sanierungsquote im Altbestand zu erhöhen“, machte Markus Schlichter im Gespräch deutlich.
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Florian Pronold ging in seinem Grußwort auf die Energiewende ein: “Wir müssen dieses Anliegen mit großer Anstrengung weiter verfolgen. Dabei braucht es aber vor allem beim Energiesparen Fortschritte! Deshalb sollten wir im Gebäudebestand darauf hinwirken, dass energieeffizient saniert wird", erklärt Pronold. "Wir müssen die Menschen davon überzeugen, dass es auch für ihren Geldbeutel sinnvoll ist hier zu investieren." Den Kaminkehrern kommt hierbei eine wichtige Aufgabe zu, ist sich Pronold sicher. "Danke, dass Sie mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag leisten, dass die Energiewende vorankommt!"