BDS-Präsident und Moderator Marco Altinger (links) mit den vier OB-Kandidaten Helmut Radlmeier, Patricia Steinberger, Alexander Putz und Stephan Gruber.
Landshut (15.09.2016 - 11 Uhr) Die Ansetzung der Podiumsdiskussion beim Bund der Selbständigen heute (Donnrstag) schon um 8.30 Uhr in der Schönbrunner Tafernwirtschaft hat der Qualtität der Diskussion keineswegs geschadet. Im Gegenteil. Es wurde munter kontrovers debattiert. Ein Erfolg auch von Moderator Marco Altinger (BDS). Auch von den gut 40 Besuchern kamen Fragen, darunter waren sogar zwei noch recht junge Fragestellerinnen.
Vor dem zweistündigen Schlagabtausch gaben sich die vier OB-Kandidaten bewußt scherzend in lockerer Runde. Doch heute wurden bei diversen Themen klare Unterschiede erkennbar. Die B 15neu-Befürworter sind Helmut Radlmeier (CSU), Alexander Putz (FDP) und Patricia Steinberger (SPD). Radlmeier warf in Sachen Verkehr den Grünen, namentlich auch Stephan Gruber und MdL Rosi Steinberger "ideologische Verblendung" und "Blockadepolitik" vor. Gruber setzt dagegen nur auf den Ausbau des ÖPNV und eine zweispurige Ost-Umgehung, die freilich auch von den Kommunen mitfinanziert werden müßte. Von einem Ringschluss inclusive West-Tangente hält Gruber gar nichts. Die Westtangente sei zudem 2012 beim Bürgerentscheid glatt durchgefallen.
Stephan Gruber (Die Grünen) will eine möglichst intensive Koopeation desStädtischen Klinikums mit den drei Landkreis-Krankenhäusern bis hin zu einer Fusion (trotz Lakumed-Chef Fflieser-Hartl). Das sei der einzig richtige Weg für die Zukunft. Eine Fusion wiederum kommt für Radlmeier auf keinen Fall in Frage. Für ihn ist das Klinikum "Tafelsilber", das allein in städtischer Hand bleiben müsse. Gruber will auch eine Reform der Stadtverwaltung möglichst rasch angehen, Doch dafür benötige man mehr als 3 1/2 Jahre Zeit. Alexander Putz will ja vorerst nur bis 2020 als Oberbürgermeister amtieren und sich dann erneut gemeinsam mit dem Stadtrat zur Wiederwahl stellen. Das lehnt Radlmeier für 2020 ab, auch Patricia Steinberger will eher erst 2026 eine Zusammenlegung von OB-Wahl und Stadtratswahl.
Das Sadtttheater war heute kein Thema. Auch der Schutz der Innenstadtgeschäfte kam nicht zur Sprache. Die Höhe der Gewerbesteuer wurde nicht angetastet. Gruber will mit einem Kongresshotel - nochtfalls auch auf dem Messegelände - für mehr Tourismus sorgen. Diese Idee gefiel auch Patricia Steinberger. Alexander Putz will Stadtmarketing und Tourismus bei der OB-Position bündeln. Er selbst würde offensiv als "Außendminister der Stadt" um neue Firmen weltweit werben, denn die hoch verchuldete Stadt benötige dringend deutlich höhere Einnahmen aus der Gewerbesteuer, um die anstehenden Sanierungen udn Innovationen bewältigen zu können.
Stephan Gruber verwies auf den Erdinger Oberbürgermeister, der pro Jahr nicht mehr als ein Prozent Wachstum der Einwohnerschaft zulassen wolle. Da liegt Landshut in der Amtszeit von OB Rampf mit 9.500 Neubürgern weit drüber. Die Folgen sind bekannt: Landshut muß zwei neue Grundschulen bauen und eine neue Realschule. Macht ca,. 80 Millionen Euro.
Patricia Steinberger agierte heute wieder etwas defensiv. Sie hatte tatsächlich fast nur die Forderung nach einer Städtischen Wohnungsbaugesellschaft auf der Platte. Da wird sie auch von Stephan Gruber unterstützt. Helmut Radlmeier lehnt eine stadteigene Wohnbaugesellschaft kategorisch als "Millionengrab" ab. Er war bemüht, möglichst keine Feher zu machen. Nur in Sachen B 15neu erlaubte er sich eine Attacke auf den "lieben grünen Stephan". Souverän und klar in seinen Aussagen erwies sich erneut Alexander Putz (FDP).
Nun ja, am Montagabend (19.9.) schon folgt die nächste Podiumsdiskussin in der Alten Kaserne. Veranstalter ist der Stadtdtjugendrling.