Landshut (25.09.2016 - 16 Uhr) Ähnlich viele Demonstranten hatten sich schon sehr lange nicht mehr zu einer Kundgebung gegen Neonazis, gegen eine Agitation des Dritten Weg ("III. Weg") in Landshut versammelt. 450 mögen es heute am Ländtor mindestens gewesen sein bzw. sind es jetzt, 15.00 Uhr. noch immer, abgeschirmt vom ca. 50 zumeist sehr jungen Polizeikräften, darunter auch jüngere bildhübsche Frauen.
Die Agitatoren des Dritten Weg ("III.Weg") mit einem Transparent. Rechts daneben der junge Redner Walter Strohmeier, Stützpunktleiter Ostbayern des "III. Weg", aus Drachselsried, Landkreis Regen, stammend.
Das Demo-Gelände wurde von Landshuter Polizeikräften weiträumig abgesperrt. Die Kundgebung des "III. Weg" richtete sich vordergründig gegen das Urteil des Landshuter Landgerichts vom Mittwoch. Wir berichteten. Geforfert werden vom Dritten Weg "weitaus härtere Strafen für Kinderschänder". Für Wiederholungstäter wird sogar die Todesstrafe gefordert. Für Kindermörder ist bereits ab der Ersttat die Todesstrafe einzuführen.
Die Demonstranten gegen die Nazi-Aktion kamen aus vielen Lagern: von den Linken, von den Grünen, vom DGB, von Rundem Tisch gegen Rechts und von vielen vor allem jungen bis sehr jungen Bügerinnen und Bürgern. Sogar auf Italienisch wurde gegen die Agitatoren des III. Weg skandiert: "Siamo tutti Antifascisti" ("Wir sind alle Antifaschisten").
Von den vier OB-Kandidaten entdeckten wir nur Stefan Gruber (re. i. B.) unter den Demonstranten. Auch 2. Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner war gekommen, ebenso die Grünen Stadträte Prof. Dr. Frank Palme, Hermann Metzger und Hedwig Borgmann sowie auch die Grüne Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger aus Kumhausen. Von der ÖDP war Stadträtin Christine Ackermann mit dabei. Prominentester Demonstrant war Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel.
"Keiner mag euch, gehts doch wieder heim" lautete einer der vielen Schlachtrufe einer jüngeren Gruppe. Viele hatten selbst gefertigt Protestplakate dabei wie "Kinderschutz auf Nazi-Art" (links i.B.) "Landshut ist bunt" oder "Nazis raus aus Landshut". Sobald der Sprecher (Walter Strohmeier) des Dritten Weg ("III. Weg") ans Renerpult trat, kam es zu einem gellenden langanhaltenden Pfeifkonzert. Der Redner sollte kein Gehör finden können. Er schimpte auch gegen das Ordnungsamt der Stadt, wei es per Email die Kundgebung zunächst verboten hatte. Das Regensburger Verwaltungsgericht habe diese Verfügung der Stadt jedoch aufgehoben.
An die Demonstranten wurde ein Flugblatt des "III. Weg" verteilt, in dem das Urteil des Landgerichts Landshut als "Armutszeugnis deutscher Rechtstaatlichkeit" angeprangert wird. Unterzeichnet ist dieses Flugblatt von Klaus Armstroff, Vorsitzender der Parteiorganisation "III. Weg", im Internet unter www. Der-Dritte-Weg.info zu finden.