In ganz Bayern verschwinden jeden Tag 13 Hektar Land unter Asphalt und Beton. Das entspricht jährlich einer Fläche so groß wie der Ammersee. "Die ungebremste Versiegelung und Verdichtung des Bodens zerstört die natürlichen Lebensgrundlagen, führt zur Verödung der Ortszentren, verstärkt die Hochwassergefahr, vernichtet Acker- und Grünland. Und sie ist einfach hässlich. So verliert Bayern sein Gesicht“, erklärte Hartmann. Der Flächenverbrauch pro Person steige in Bayern seit 1980. Gerade in ländlichen Regionen wie in Niederbayern werde verschwenderisch mit den Flächen umgegangen. Und obwohl in Bayern 11000 ha Gewerbeflächen leer stehen, würden weiterhin große Flächen u.a. für Logistikzentren ausgewiesen.
"Wir brauchen eine verbindliche Höchstgrenze für den ausufernden Flächenfraß. Künftig sollen in Bayern nicht mehr als fünf Hektar Fläche täglich verbraucht werden", so Hartmann. "Das lässt den Kommunen Raum für den Wohnungsbau und sorgt bei Ansiedlungen von neuen Unternehmen für einen sparsamen Umgang mit Grund und Boden. Das zwingt zum Nachdenken und zu intelligenten Lösungen, bevor der Bagger kommt. Parkplätze und Lagerregale kann man auch in die Höhe bauen, statt riesige Flächen zu betonieren.“
Auf einer Fahrt von Landshut Richtung Deggendorf konnte Hartmann am Nachmittag vor der Veranstaltung den ausufernden Flächenverbrauch entlang der A 92 in Augenschein nehmen. Hier reiht sich ein Logistikzentrum an das nächste. Und noch immer weisen Gemeinden riesige Flächen aus, obwohl kein Bedarf erkennbar ist. So wurden in Gottfrieding 50 000 qm Niedermoor-Boden zerstört um Platz für ein Logistikzentrum zu schaffen. Nun liegt die Fläche öde und verwaist und wartet seit über einem Jahr auf einem Interessenten.