Landshut – gw (27.04.2021) Im Plenum an vergangenen Freitag stellten Geschäftsführer Dr. Philipp Oswald und der ärztlicher Leiter, Prof. Dr. med. Stephan Holmer, die aktuelle Coronasituation im Klinikum dar. Ein ganz andere, aber in die Zukunft blickende Idee, brachte Oberbürgermeister Alexander Putz aufs Tablett. Seiner Meinung nach wäre es sinnvoll, das Klinikum, derzeit eine gemeinnützige GmbH, wieder komplett in die städtische Hand zurück zu holen.
Laut Dr. Philipp Oswald und Prof. Dr. Stephan Holmer gibt es in der Stadt Landshut keine direkten Hotspots für Coronainfektionen. Vielmehr verlagert sich das Infektionsgeschehen in den Bereich von Familien hinein.
Das Klinikum sei für die Patienten zwar bestens gerüstet und die Mitarbeiter leisten großartiges, aber am Dauerstress, insbesondere in den Intensivstationen wird sich auch in den nächsten Wochen nichts ändern, so Oswald und Holmer. Was die Inzidenzwerte anbelangt, liegt Landshut über dem Bundesdurchschnitt.
Die Britische Variante B.1.1.7 bestimmt das Infektionsgeschehen, die für schwerere Krankheitsverläufe sorgt. Im Gegensatz zur ersten Welle sank das Durchschnittsalter der Intensivpatienten um zehn Jahre und liegt zwischen 60 und 65 Jahren. Ende vergangener Woche waren von den 56 stationär behandelten Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern 40 über 60 Jahre alt. Das entspricht einem Anteil von 71 Prozent.
Während des Vortrags von Dr. Philipp Oswald und Prof. Dr. Stephan Holmer klinkte sich Oberbürgermeister Alexander Putz in das Gespräch ein und präsentierte den Stadträten eine langfristige Idee: „Das Klinikum zu rekommunalisieren. Das wollen wir aber nicht von heute auf morgen entscheiden.“
Die Rekommunalisierung hätte laut Putz mehrere Vorteile: Dann gäbe es keine Dauergefahr einer Insolvenz des Klinikums und mit einer Anstalt des öffentlichen Rechts ließe sich besser auf Augenhöhe mit den LAKUMED-Kliniken des Landkreises zusammenarbeiten.
Das Defizit des Klinikums wird sich dadurch nicht so einfach mindern. Der Unterschied wäre, dass das Klinikum als Anstalt des öffentlichen Rechts im städtischen Haushalt mit abgerechnet wird. Als GmbH wird das Klinikum mit Zuschüssen bedient.