Landshut (14.06.2016) - Der Informationsabend zum Thema „Beruflich anerkannt!?“ zu Beginn des Jahres fand großen Zuspruch bei Landshuts Migranten. Sie erhielten dort von Experten von MIGLA (Migrationsbeirat Landshut), AGABY (Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte Bayerns) und MigratNet wichtige Informationen, die für die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse nötig sind.
Aus der einmaligen Veranstaltung wird nun eine regelmäßige Sprechstunde, die MIGLA in Landshut anbietet. Sie steht allen Betroffenen jeden zweiten Mittwoch im Monat offen und wird in fünf Sprachen angeboten.
Werden die Bildungs- und Berufsabschlüsse meines Heimatlands in Deutschland anerkannt? Und wo kann ich das erfahren? Diese Fragen bewegen viele Migranten, die hier in Landshut ankommen. Diese Anerkennung ihrer beruflichen Qualifikation erweist sich jedoch oft als hohe Hürde. Nach wie vor endet deshalb die Ärztin aus Afghanistan als Altenpflegehelferin, der Mathematiklehrer aus Syrien als Taxifahrer. Dieses Problem wurde bereits an dem ersten Infoabend im Januar in der Alten Kaserne sehr deutlich.
„Erfolgreiche Integration heißt auch, sich als vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft angenommen zu fühlen, das aufgrund seiner Leistung Wertschätzung erfährt“, erklärt Aziz Bouabe, Mitglied von MIGLA. „Dafür ist es wichtig, dass die Qualifikation, die die Migranten in ihrer Heimat erworben haben, hier anerkannt wird, so dass sie in ihrem erlernten Beruf in Deutschland arbeiten können.“
Die Situation ändert sich jedoch langsam, denn der demographische Wandel und der damit einhergehende Fachkräftemangel wird spürbarer. 2013 wurde das „Gesetz zu Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen“ in Bayern umgesetzt. Damit haben Inhaber eines ausländischen Bildungs- und Berufsabschlusses einen Rechtsanspruch auf ein Anerkennungsverfahren. Organisationen erhalten damit auch die finanziellen Möglichkeiten, Migranten zu beraten, wie und wo sie diesen Anspruch durchsetzen können.
Jeden zweiten Mittwoch Sprechstunde im Rathaus II
Somit kann auch MIGLA in Kooperation mit AGABY und Migranet am nächsten Mittwoch, den 16. Juni 2016 den Startschuss einer regelmäßigen Beratungssprechstunde geben, in der sich Betroffene aus Stadt und Landkreis Landshut Unterstützung holen können. Die Beratung findet in den Sprachen Deutsch, Französisch, Englisch, Arabisch und Dari statt. Fachlich geschulte Berater beantworten dort alle Fragen rund um das Thema „Anerkennung meines Ausbildungsabschlusses in Deutschland“: Welche Unterlagen sind nötig? Brauche ich eine Übersetzung? Gilt mein Abitur in Deutschland? Etc.
Sprechstunde für die Anerkennung ausländischer Qualifikationen
Start am 15. Juni 2016 - Anschließen jeden zweiten Mittwoch im Monat 16.00 bis 18.00 Uhr Rathaus 2, Besprechungszimmer im 2. Stock des Jugendamtes, Zimmer 223 Luitpoldstr. 29, Landshut
Projektkoordinatorin AGABY:
Yuliya Gorbunova
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! - Tel. 0173 / 90 37 038
www.beruflich-anerkannt.agaby.de
Kontakt Standorte Regierungsbezirke Oberpfalz und Niederbayern
Ludwig Simek - Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! - Tel. 0174 / 19 25 657
Der Beirat für Migration und Integration der Stadt Landshut (MIGLA)
Aziz Bouabe, Stadt Landshut, Alte Kaserne Liesl-Karlstadt-Weg 4, 84036 Landshut
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Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Tel. 0160 99195200
Über Beirat für Migration und Integration der Stadt Landshut
MIGLA, der Beirat für „Migration und Integration der Stadt Landshut“, setzt sich für eine schnelle und barrierefreie Integration der MigrantInnen der Stadt ein. Der Beirat fungiert als Ansprechstelle für unterschiedlichste Projekte im Stadtbereich Landshut, die die Eingliederung von Flüchtlingen zum Ziel haben. MIGLA besteht aus 15 ehrenamtlichen Mitgliedern und ihren Stellvertretern, die unterschiedlichen Nationalitäten angehören.
MIGLA ist ein politisches Organ und vertritt die Interessen der MigrantInnen Landshuts sowohl im Stadtrat, aber auch in Gremien wie der AGABY (Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte Bayerns), dem Bayerischen Integrationsrat im Bayerischen Landtag oder dem Runden Tisch für Asylbewerber und Kontingentflüchtlinge.
Dazu forciert der Beirat auch die Zusammenarbeit verschiedenster interkultureller Organisationen in Landshut, die sich um die Ziele und Bedürfnisse von MigrantInnen und ihren Familien kümmern.
Mehr Informationen: http://www.landshut.de/portal/rathaus/referat-3/migrationsbeirat.html
Über AGABY
AGABY ist die Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeiräte Bayerns. Sie ist der Zusammenschluss der Beiräte, die von den Migrantinnen und Migranten in den Städten und Kreisen demokratisch gewählt werden.
Bisher haben sich der AGABY 22 Beiräte aus ganz Bayern angeschlossen. Diese Beiräte bestehen in Städten und Gemeinden, in denen mehr als 90% der Migrant/innen Bayerns leben.