(22.02.2017) Das Projekt „Gierschkasperl und Hopfensepperl“ ist am vergangenen Donnerstag in seine dritte Saison gestartet und blickt bereits auf eine junge Erfolgsgeschichte zurück. 2015 wurde es ins Leben gerufen, vom ehemaligen Umweltfonds gefördert und auf Anhieb als Leuchtturmprojekt ausgezeichnet.
Im Rahmen der ersten beiden Durchläufe nahmen insgesamt 60 Pädagoginnen aus Stadt und Landkreis Landshut an dem Fortbildungsprogramm teil. Die Fortbildung hat zum Ziel, pädagogischen Fachkräften fundiertes Naturwissen, Spiele, Lieder, Aktionen und kleine Experimente zu vermitteln, um ihnen damit die vielfältigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie zusammen mit den Kindern der jeweiligen Einrichtungen die Natur erleben können. Besonders ist am Konzept „Gierschkasperl und Hopfensepperl“, dass die Pädagoginnen die Natur mit ihren Schützlingen in direkter Umgebung ihrer Einrichtung entdecken, aber auch den Aktionsradius ausweiten können. Die Fortbildung umfasst vier Module – im Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter, damit ein ereignisreiches Naturerleben zu allen Jahreszeiten ermöglicht wird.
Wie das Fortbildungsprogramm genau aussieht, zeigte das erste „Gierschkasperl und Hopfensepperl“-Modul, bei dem es um das Naturerleben im Winter ging: 13 Pädagoginnen starteten im Kindergarten Artlkofen. Mit dabei war auch Wolfgang Forstenaicher vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, der viele Informationen und Exponate zum Thema Tierspuren und Fährten dabei hatte. Der patente und fachkundige Förster zeigte im nahegelegenen Wald, wie man Reh- und Wildschweinspuren im Schnee und Schlamm entdecken und wie man den Unterschied zwischen Hunde- und Fuchsspuren erkennen kann.
Weiterer spannender Fund: Ein Reh-Skelett sowie ein von Mäusen angenagtes Rehbockgeweih. Forstenaicher erklärte, dass die Mäuse durch das Nagen am Horn Eiweiß und Mineralien gewinnen. Die Pädagoginnen fanden zudem Vogelrupfungen und identifizierten an einem Baumstumpf Hackspuren eines wohl fleißigen Schwarzspechts. Weiter präsentierte der Förster viele unterschiedliche Präparate von heimischen Wildtieren und präparierte Schädel von einem Dachs, Eichhörnchen, Marder und Vogel. Außerdem wurden Spiele zum Themenkreis „Tiere im Winter“ vorgestellt. Referentin Claudia Sandmeyer, eine Pionierin in der pädagogischen Arbeit in Waldkindergärten, schöpfte beim anschließenden erlebnisreichen Nachmittag rund um das Thema „Schnee und Eis mit den Kindern erleben“ aus ihrem breiten Erfahrungsschatz: Die Erzieherinnen schnitzten draußen im Garten mit Messern kleine Späne und entzündeten ein kleines Feuer in einer Feuerschale.
Rund um dieses Feuer lernten sie eine wahre Vielfalt an Ideen, Liedern und Spielen kennen, die sie vor Ort ausprobierten und auch mit den Kindern in der Einrichtung mühelos nachstellen können: Beispielsweise wie man mit Magnesiumstiften und einem Messer Funken schlagen kann oder wie man mit Wachs von brennenden Kerzen „Wachstropfenkunstwerke“ im kalten Wasser zaubern kann. Darüber hinaus lernten die Pädagoginnen kleine Experimente, mit denen man Kindern die Grundlagen einfacher naturwissenschaftlicher Phänomene spielerisch und spannend näherbringen kann, etwa die Aggregatzustände.
Die Gruppe bekundete, dass sie sich bereits auf das nächste Treffen im Rahmen des Frühlingsmoduls freue. Die Fortbildungsreihe „Gierschkasperl und Hopfensepperl“ wird in diesem Jahr unter einem neuen Dach angeboten: Im Januar wurde die neue Umweltstation von Stadt und Landkreis staatlich anerkannt; die Leiterin Dr. Verena Eißfeller blickt mit Freude der ersten Saison entgegen und bietet in Kooperation mit den jeweiligen Fachstellen für Kindertagesstätten von Stadt und Landkreis Landshut diese Fortbildung an.
Weitere Informationen rund um das Projekt erteilen: Margarete Paintner: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! und Monika Zieglmayer: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! sowie Dr. Verena Eißfeller: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Im Bild oben: Die Fortbildungsreihe „Gierschkasperl und Hopfensepperl“ hat klar überzeugt: In Sachen spannendes und erlebnisreiches Naturerleben gemeinsam mit den Kindern sind die Erzieherinnen nun bestens gerüstet.