Landshut - pm (27.01.2020) Vor kurzem wurde der Start der ersten Landshuter „Mitfahrer Haltestelle“ verkündet. Dafür stellte sich Oberbürgermeister Alexander Putz, Stadträtin Elke März-Granda und Stadtkämmerer Ruppert Aigner für ein Foto zur Pressemeldung vom 15. Januar auch selbst direkt an diese „Haltestelle“.
Das Ziel dieser „Mitfahrer Haltestelle“ ist, dass die Stadtteile oder das Umland, das nur selten oder gar nicht von den Stadtbussen angefahren wird, auch ohne ein eigenes Auto erreicht werden kann. Aber da fragt man sich doch wirklich, ob die Stadtverwaltung und die beiden ÖDP Stadträte Christine Ackermann und Elke März-Granda diese Idee bis zum Ende durchgedacht haben. Denn es ist in Landshut so, dass man sich hierfür in keiner Weise registrieren muss oder in irgendeiner anderen Form nachvollziehbar ist, wer zu wem ins Auto steigt oder gestiegen ist.
Damit kann ein Verkehrsproblem für einzelne Personen behoben werden, aber wird damit nicht auch ein echtes Sicherheitsproblem wieder belebt? Vor vielen Jahren sind immer wieder, vor allem junge Leute per Anhalter gefahren und es zeigte sich, dass es einfach zu viele Personen gibt, die diese Situation für kriminelle Handlungen wie Diebstahl, Raub oder gar Sexualdelikte missbrauchen. Diese Gefahr besteht hier vor allem für beide Seiten, denn es kann genauso gut sein, dass ein Autofahrer diese „Mitfahrer Haltestelle“ beobachtet, bis ein mögliches Opfer kommt, wie anders herum und zum Beispiel eine freundlich wirkende Person sich an diese „Haltestelle“ stellt bis ein mögliches Opfer kommt und dann entweder selbst oder mit Helfern aktiv wird.
Auch wenn die Stadtverwaltung hier genau die Haltestelle am Justizgebäude für diese „Mitfahrer Haltestelle“ gewählt hat, sollte es uns allen doch klar sein, dass die Nutzung mit einem entsprechenden Risiko verbunden ist. Dabei sollten wir alle immer den Spruch im Kopf haben „Man steigt niemals ins Auto von fremden Leuten ein“, das haben wir alle doch in der Jugend nur zu oft von unseren Eltern gehört und es ist doch auch wirklich sicherer.
Nach der Vorstellung dieser „Mitfahrer Haltestelle“ habe ich einige verschiedene Personen aus der Politik und Sicherheit um ihre persönliche Einschätzung gebeten. Dabei auch von allen die Info bekommen, dass sie diese mit deutlichem Unwohlsein betrachten. Es war auch von allen zu hören, dass sie es nicht möchten, dass ihre Kinder diese „Mitfahrer Haltestelle“ nutzen.
Eine deutliche Verbesserung der Gefahrensituation wäre hier sicher, wenn es von der Stadtverwaltung z.B. eine App für Handy gäbe, in der sich der Mitfahrer und auch der Fahrer registriert. Hier könnte man dann vor dem Einsteigen die „Teilnehmernummer“ austauschen und durch ein Foto des anderen und evtl. des Kennzeichens sehen, ob es sich um die registrierte Person handelt. Zudem wäre es im Ernstfall auch möglich die Personen nachzuverfolgen und zu befragen. Zudem würde eine Registrierung mit den vollständigen persönlichen Daten, die natürlich nicht mit übermittelt werden müssen, viele Personen abschrecken, die nichts Gutes im Schilde führen.
gez. Markus Beis, Landshut