Mit einer sehr couragierten Vorstellung und einem Satzgewinn bei Lokomotiv Baku haben sich die Roten Raben aus dem CEV Cup verabschiedet. Nach dem 0:3 im Heimspiel vor zwei Wochen musste das Team von Trainer Jan de Brandt auch beim 1:3 (22:25, 23:25, 25:22, 17:25) am Mittwochabend in der aserbaidschanischen Hauptstadt letzten Endes das internationale Format des hochkarätig besetzten Gegners anerkennen. Der Raben-Coach zog ein ähnliches Fazit wie nach dem Hinspiel: „Wir haben eine gute Leistung gezeigt, vieles richtig gemacht und Baku Probleme bereitet." In den ersten beiden Sätzen wäre mehr drin gewesen, analysierte Jan de Brandt:
„Das war sehr schade, dass wir uns da nicht belohnen konnten. Vielleicht sind wir in solchen Momenten auf diesem Niveau noch nicht reif genug."
Der Trainer konnte wieder auf die zuletzt gegen Hamburg wegen einer Handverletzung fehlende Mittelblockerin Edina Dobi zurückgreifen und stellte sie zu Beginn in den Mittelblock. Die Roten Raben waren vor offiziell 850 Zuschauern sofort hellwach, boten im 1. Satz über weite Strecken eine bärenstarke Leistung und lagen zwischendurch mit 15:11 vorne. Doch Baku kam noch rechtzeitig in die Gänge, glich bei 20:20 aus und setzte sich mit 25:22 durch.
Auch der 2. Satz verlief sehr eng. Nach wechselnden Führungen hatten die Vilsbiburgerinnen mit 22:21 die Nase vorn – und mussten Baku wieder an sich vorbeiziehen lassen. 25:23 ging dieser Durchgang an Lokomotiv, das damit nach dem 3:0 im Hinspiel den Einzug in die nächste Runde fixierte.
Mit Beginn des 3. Satzes nahmen beide Trainer personelle Wechsel vor. Jan de Brandt stellte Linda Helterhoff für Keylla Fabrino Ramos auf die Zuspielposition sowie Celin Stöhr für Edina Dobi in den Mittelblock und brachte zudem Quirine Oosterveld und Rebecka Lazic für Silvana Olivera und Liana Mesa Luaces. Auch in dieser Formation knüpften die Roten Raben an die beherzte Vorstellung der ersten beiden Sätze an – besser noch: Sie gewannen diesen Abschnitt verdient mit 25:22.
Der 4. Satz ging schließlich ziemlich ungefährdet mit 25:17 an Baku, das damit den 3:1- Erfolg perfekt machte. Beste Punktesammlerinnen waren Anne Buijs (21) und Aleksandra Crncevic (17) bei Lokomotiv sowie Lena Stigrot (15) und Liana Mesa Luaces (13) bei den Roten Raben.
Deren Europacup-Reise geht nun im Challenge Cup weiter, wo sie auf den Sieger des Duells Jedinstvo Stara Pazova (Serbien) gegen OK Porec (Kroatien) treffen. Das Hinspiel gewannen die Serbinnen auswärts mit 3:0.
Die nächste Bundesliga-Aufgabe für die Roten Raben wartet bereits am Samstag, 19 Uhr, beim Schweriner SC. Deswegen fliegen sie, um Reisestrapazen zu vermeiden, am Donnerstag von Baku nicht in die bayerische Heimat zurück, sondern nach Hamburg, von wo aus sie mit dem Bus direkt nach Schwerin fahren.