Der Protest der Wirtschaft gegen das abrupte „Aus" für die Planungen der B15neu zwischen Landshut und Rosenheim nimmt weiter zu: In einem Brandbrief an Ministerpräsident Horst Seehofer fordern jetzt die Präsidenten der IHK für München und Oberbayern, Eberhard Sasse, der IHK für Niederbayern, Josef Dachs, und der IHK für Oberpfalz und Kelheim, Gerhard Witzany, „an der bisherigen Anmeldetrasse für den Bundesverkehrswegeplan vom März 2013 festzuhalten und das Projekt B15 neu im Dialog mit den betroffenen Akteuren ausdrücklich weiterzuverfolgen".
Nur so könne die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaftsstandorte Oberbayern, Niederbayern und Oberpfalz langfristig gesichert werden. Die aktuelle Entscheidung verunsichere die Wirtschaft in den betroffenen Regionen zutiefst. „Planungssicherheit und das Einhalten bereits erteilter Zusagen, sei es bei Infrastrukturprojekten oder anderen politischen Entscheidungen, sind eine Grundvoraussetzung für den Erfolg des wirtschaftlichen Handelns in Bayern", mahnen die IHK-Präsidenten.
Aus Sicht der Wirtschaft gehört die „B15 neu" zu den wichtigsten Straßeninfrastrukturprojekten in Bayern. Da die aktuelle Strecke der B15 weitestgehend einspurig und vielfach unmittelbar durch Ortschaften verlaufe, gebe es „erheblichen Nachholbedarf" beim Ausbau der Strecke, heißt es in dem Brandbrief.
Das Problem werde sich angesichts des prognostizierten stetig wachsenden Verkehrsaufkommens auf Bayerns Straßen sogar weiter verschärfen. Allein mit demBau von einigen Ortsumgehungsstraßen lasse sich dieser Zuwachs jedoch nicht bewältigen. Vielmehr sei eine ganzheitliche Planung erforderlich, appellieren die IHK- Präsidenten.