Bodenkrichen (2.06.2016) - Was 1998 als Zwei-Mann-Betrieb von Georg Eberl und Harald Feuerecker mit dem Bau von ersten Holztrocknungsanlagen in einem ehemaligen Kuhstall bei Adlkofen begann, hat sich seitdem am Firmenstandort in Bodenkirchen zu einem weltweit exportierenden Komplettanbieter für Trocknungslösungen entwickelt. Bei einem Besuch stellten die beiden Geschäftsführer Landrat Peter Dreier und Bürgermeisterin Monika Maier ihr Unternehmen vor.
Am Beginn der Firmenentwicklung stand die Erfindung einer neuen energiesparenden Trocknungsmethode für Bau-und Schreinerholz. Georg Eberl und Harald Feuerecker gelang es, durch Erzeugung eines Vakuums in der Trocknungskammer die Siedetemperatur des Wassers herabzusetzen und damit eine schnelle und schonende Trocknung durch beschleunigten und gleichmäßigen Feuchtigkeitsentzug aus dem Holz zu erreichen. Dabei arbeitet das System mit einer vollständigen Wärmerückgewinnung mit Wärmepumpe beim Entfeuchten, sodass kein Heizungsanschluss erforderlich ist. Neben Energie sparen die Kunden auch Zeit: während klassische Bauholztrockner bis zu eine Woche benötigen, kommen die Anlagen der Firma Eberl mit drei bis vier Tagen aus.
Schnell wurde die erste Betriebsstätte bei Adlkofen zu klein und bei der Suche nach einem neuen Firmenstandort wurden Eberl und Feuerecker auf dem ehemaligen Ziegeleigelände in Bodenkirchen fündig, wo im Jahr 2000 eine große Fertigungshalle bezogen werden konnte.
Auch am neuen Standort ging die Aufwärtsentwicklung des Unternehmens weiter und neben dem Bau von Lagerhallen, Büros und kleinen Produktionshallen wurde von 2010 bis 2012 mit einer weiteren großen Fertigungshalle die Betriebsfläche verdoppelt. „Unsere Anlagen sind bis zu 28 Meter lange und erreichen ein Gewicht von bis zu 30 Tonnen. Deshalb mussten wir auch unsere Produktionsstätten weiterentwickeln und mit entsprechenden Kränen ausstatten“, begründeten Eberl und Feuerecker das Wachstum in Bodenkirchen. Neben den Vakuumtrocknern produzieren die 31 Mitarbeiter von Eberl unter anderem auch Trocknungscontainer für Schnitt- und Brennholz sowie Hitzebehandlungskammern.
Darüber hinaus hat sich das Unternehmen mit der Herstellung von Vakuumtemperanlagen für Silikonkautschuke und Kunststoffteile ein weiteres Standbein neben der Holztrocknung geschaffen. Dabei werden beispielweise Baby-Schnuller oder Kunststoffteile für die Automobilindustrie wärmebehandelt und in ihrer Eigenschaft verändert. „Mit diesen Vakuumtempern wollen wir in der Chemieindustrie weiter Fuß fassen und unsere Produktpalette erweitern“, so Geschäftsführer Georg Eberl. Die Firma Eberl versteht sich dabei als Komplettanbieter: „Von Entwicklung, Planung und Verkauf über Fertigung, Elektroinstallation und Programmierung bis zur Inbetriebnahme und Wartung bieten wir unseren Kunden alles aus einer Hand“, beschreibt Geschäftsführer Harald Feuerecker das Leistungsspektrum.
Mittlerweile stehen die Anlagen von Eberl in 24 Ländern mit Schwerpunkt auf Europa. Aber auch in Costa Rica, Tahiti und Kamerun wird Holz mit den energieeffizienten Anlagen aus Bodenkirchen getrocknet. Etwa alle zwei Wochen verlässt eine neue Anlage das Werk in Bodenkirchen. „Wer aber heute bei uns bestellt, muss bis Januar bis zur Auslieferung warten“, freuen sich Eberl und Feuerecker über die gute Auftragslage. Dabei hat das Unternehmen auch mit Herausforderungen zu kämpfen. Aufgrund des Fachkräftemangels wird es immer schwieriger, Arbeitsplätze und Ausbildungsstellen zu besetzen. Derzeit bildet Eberl vier Nachwuchskräfte zu Konstruktionsmechanikern und Elektronikern für Betriebstechnik aus. Auch die vielen Kreisverkehre bringen bei der Auslieferung der großen Anlagen Probleme mit sich. So erreichen die Spezialtransporte Längen von über 46 Metern und können damit Kreisverkehre nur mit hohem Zeitaufwand oder gar nicht überwinden.
Landrat Peter Dreier und Bürgermeisterin Monika Maier zeigten sich beeindruckt von der Entwicklung, die die Firma Eberl in den vergangenen Jahren genommen hat. Mit seinen innovativen Erfindungen gehöre das Unternehmen in seinem Bereich zu den weltweit führenden Herstellern von Trocknungsanlagen.
Im Bild von links die Geschäftsführer Harald Feuerecker und Georg Eberl zeigen Landrat Peter Dreier und Bürgermeisterin Monika Maier eine der großen Vakuumtrocknungsanlagen.