Vilsbiburg (31.10.2016) Wer als Gast in einem Hotel in Europa oder auf einem Flusskreuzfahrtschiff auf der Donau übernachtet, schläft sehr wahrscheinlich in einer Bettwäsche der Firma Zollner und trocknet sich nach der Morgendusche mit einem Badetuch des Vilsbiburger Textilunternehmens ab.
Bei einem Betriebsbesuch stellten die beiden Geschäftsführer Karl und Michael Zollner Landrat Peter Dreier und Bürgermeister Helmut Haider einen modernen familiengeführten Wirtschaftsbetrieb vor, der den Wandel vom klassischen Hersteller hin zum flexiblen Textil-Logistiker für Großverbraucher und Endkunden mit internationalem Netzwerk und rund 130 Mitarbeitern erfolgreich gemeistert hat.
Wo in den Anfangsjahren der Firma Zollner nach der Gründung im Jahr 1883 noch Leinen aus dem textilen Rohstoff Flachs hergestellt wurde und bis in die Fünfzigerjahre noch selbst Hemden und Gebrauchstextilien produziert wurden, steht heute das traditionsreichste und einzig noch verbliebene Textilunternehmen Vilsbiburgs, wo dieser Wirtschaftszweig einst eine bedeutende Rolle spielte. „Wir haben bereits früh den Strukturwandel, der mit der Globalisierung einherging, vollzogen und profitieren heute von einem weltweiten Netzwerk an Lieferanten und rund 40.000 Kunden – von der kleinen Gaststätte bis zur großen Hotelanlage“, beschreibt Karl Zollner das Geschäftsmodell des Unternehmens. Dabei legt man bei Zollner großen Wert darauf, dass bei den Partnerunternehmen Produkte aus dem eigenen Sortiment hergestellt werden, die der hauseigenen Produktentwicklung entspringen und in Vilsbiburg immer eine Qualitätskontrolle durchlaufen. „Aus unserer Entwicklung stammen beispielsweise Perl-Tex- Stoffe, von denen man kleinere Verschmutzungen durch Kaffee oder Rotwein leicht entfernen kann und die sich in der Gastronomie und Hotellerie großer Beliebtheit erfreuen“, so Michael Zollner. Neben diesen Branchen zählen Kliniken, wie die Krankenhäuser des Landkreises in Vilsbiburg, Landshut-Achdorf und Rottenburg sowie Pflegeheime zu den wichtigsten Kunden von Zollner. Darüber hinaus beliefert das Unternehmen Großwäschereien und Großhändler mit unterschiedlichsten Textilien, von der Stoff-Serviette bis hin zum Bademantel.
„Unsere Stärke besteht darin, auch auf spontane Kundenanfragen schnell und flexibel reagieren zu können. Wenn ein Kunde heute 10.000 Tischdecken bei uns bestellt, können wir in nur wenigen Tagen liefern“, beschreibt Karl Zollner die Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Dazu braucht es vor allem Lagerkapazitäten und eine reibungslos laufende Logistik. So war der Neubau eines Hochregallagers mit 2400 Palettenstellplätzen an der Veldener Straße vor drei Jahren, in den Zollner über zwei Millionen Euro investierte, ein wichtiger Schritt für die Entwicklung des Unternehmens. Daneben verfügt Zollner über weitere Lagerflächen in Velden und Neumarkt-Sankt Veit. „Wir haben zum Beispiel ständig rund eine Million Meter Stoff für Bettwäsche, 300.000 Handtücher und 500.000 Servietten auf Lager und können so unsere Kunden schnell bedienen“, zeigt Michael Zollner auf.
„Als Familienunternehmen setzen wir auf ein gesundes und nachhaltiges Wachstum“, charakterisieren die beiden Geschäftsführer die Firmenphilosophie. Beflügelt wird die gute Entwicklung von Zollner seit letztem Jahr durch den Verkauf der Produkte an Endverbraucher in Zusammenarbeit mit einem großen Internet-Versandhändler. Doch auch im eigenen Internetshop der eigens dafür gegründeten Firma „Zollner24“ finden sich die beliebten Artikel wie Kuscheldecken, Geschirrtücher oder Strandlaken. Derzeit ist man im Internet mit 250 Produkten präsent und erhält rund 1.000 Bestellungen pro Tag. Dabei kann sich das Unternehmen auf engagierte Mitarbeiter verlassen und bildet den eigenen Fachkräftenachwuchs selbst aus. Laut Karl Zollner sei in der Region Landshut die Qualität der beruflichen Ausbildung dank der sehr guten Voraussetzungen in den Berufsschulen besonders lobenswert.
Landrat Peter Dreier und Bürgermeister Helmut Haider zeigten sich beeindruckt von der modernen Ausrichtung des traditionsreichen Familienunternehmens und freuten sich über die sehr gute Entwicklung. „Damit schaffen Sie sichere Arbeits- und Ausbildungsplätze und stärken unsere Wirtschaftsregion Landshut“, so Landrat Dreier abschließend.
Im Bild oben: Die beiden Geschäftsführer Karl (l.) und Michael Zollner (4.v.l.) präsentierten Landrat Peter Dreier (3.v.l.), Bürgermeister Helmut Haider (2.v.l.) und Wirtschaftsreferenten Ludwig Götz (r.) ein traditionsreiches Textilunternehmen mit moderner Ausrichtung.