Informationskompetenz ist eine Schlüsselqualifikation für erfolgreiche Unternehmen. Das in vielen Unter- nehmen vorhandene Wissensdefizit zu diesem wichtigen Thema zu beseitigen, hat sich eine neue, bundesweit wohl einmalige Veranstaltungsreihe zum Ziel gesetzt, zu der kürzlich der Startschuss an der Hochschule Landshut fiel.
Das Modellprojekte mit dem Titel „Informationskompetenz als Schlüsselfaktor für den Unternehmenserfolg" wurde vom Ostbayerischen Technologie-Transfer-Institut e.V. (OTTI, Regensburg) initiiert und in Kooperation mit dem Cluster Mikrosystemtechnik der Hochschule Landshut durchgeführt.
Gefördert wird die Veranstaltungsreihe vom Bayerische Staatsministerium für Arbeit, Sozialordnung, Familie und Frauen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und von der Europäischen Union mitfinanziert. In Intensivseminaren und Workshops soll die wichtige Informationskompetenz gerade in klein- und mittelständischen Unternehmen verbessert werden.
Beim Start der Weiterbildungsreihe freute sich Projektleiter Hermann Köstlbacher (OTTI) über die schnelle Umsetzung des Projektes. Vor rund einem Jahr habe der erste Kontakt zur Hochschule Landshut bzw. zu Prof. Dr. Helmuth Gesch, Vizepräsident und wissenschaftlicher Leiter des Cluster Mikrosystemtechnik, stattgefunden. Dieser war vom Konzept angetan: „Das Thema Informationskompetenz ist von großer Bedeutung für die Zukunft," wie Prof. Dr. Gesch betont. Deshalb habe er gerne angeboten, die Veranstaltungsreihe für die Cluster-Mitglieder durchführen zu lassen. Und für sie stehe nun mit der eben erfolgreich angelaufenen Weiterbildung erstmals Informationskompetenz für Beschäftigte in Unternehmen explizit im Mittelpunkt eines eigenen Qualifizierungszyklus, wie Köstlbacher erläutert.
Die Herausforderung für Unternehmen bestehe in den durch die technischen Kommunikationsmittel ermöglichte Informationsflut, die auf sie einstürme.
Ständig seien Mitarbeiter damit konfrontiert Entscheidungen über die Bedeutung, Richtigkeit, Zuverlässigkeit und Vollständigkeit von Informationen zu treffen. Informationskompetenz bedeute speziell in Unternehmen, Technik-, Patent- und Wirtschaftsinformationen zu ermitteln, zu bewerten und aufzubereiten und in den Innovationsprozess hinein zu kommunizieren. Dies, um Entscheidungen vorzubereiten oder
herbeizuführen, die den unternehmerischen Erfolg steigern. Defizite bei den Beschäftigten können damit unmittelbar zu Wettbewerbsnachteilen insbesondere für innovative kleine und mittlere High-Tech-Unternehmen führen, die die Herausforderungen des internationalen Wettbewerbs um Technologien und Märkte zu bestehen haben. Diese Defizite in der Informationskompetenz zu beseitigen hat sich die Weiterbildung zum Ziel gesetzt.
Die mehrteilige Veranstaltungsreihe für Fach- und Führungskräfte umfasst deshalb Intensivseminare zu Themen wie Informationsbedarf im Unternehmen herausarbeiten und festlegen, gezielt nach Technik-, Patent- und Wirtschaftsinformation suchen, Rechercheergebnisse analysieren, bewerten und aufbereiten sowie Informationen im Unternehmen nachvollziehbar und motivierend präsentieren. Hinzu kommen Workshops wie Zeit- und Selbstmanagement, Besuche an Lernorten wie Bibliothek und Patentamt, Informationsbeschaffung mit Web 2.0 und Social Media. Die Teilnehmer setzen das Erlernte bereits während des Projekts in ihren eigenen Unternehmen praktisch um. Im Zuge des Projekts wird auch ein Wissensnetzwerk aufgebaut, das die Weitergabe der Erfahrungen aus dem Projekt an innovative Branchen in Bayern ermöglichen soll.
Der erste Zyklus der Veranstaltungsreihe ist ausgebucht, Interessierte können sich aber bereits jetzt für weitere Termine anmelden! Weitere Informationen unter www.otti.de.
Foto: Die Teilnehmer der neuen Weiterbildung zur Informationskompetenz mit Hochschul-Vizepräsident Prof. Dr. Helmuth Gesch (rechts), Jürgen Niedermayer (Cluster MST, links) und Referentin Karina Amann (OTTI, 2.v.l.)