Die 82. Landesversammlung der Bayerischen Jungbauernschaft e.V. (BJB) in Nördlingen verlief ganz im Sinne des Verbandsjahresmotto „weil ich mehr will!" Mit viel Engagement und Begeisterung beschäftigten sich die über 70 Delegierten mit wichtigen Verbandsthemen – immer das Jahresmotto im Blick.
Ob es das motto war oder die zahlreichen ermutigenden Worte, die Carolin Bezold zur Kandidatur als Landesvorsitzende motivierten, kann im Nachhinein niemand mehr sagen. Fakt ist, dass die 24-jährige Rentenversicherungsfachangestellte aus Lehen in der Gemeinde Weidenberg in Oberfranken die Nachfolge von Katrin Fischer aus Schwaben angetreten hat. Sie legte nach drei Jahren umfassendem Einsatz ihr Amt nieder. Bezold setzte sich damit gegen eine Mitbewerberin durch. Damit gibt es erstmals in der 61-jährigen Verbandsgeschichte eine oberfränkische Doppelspitze.
Landesvorsitzender Martin Baumgärtner ist ebenfalls Oberfranke. Carolin Bezold sammelte für das Amt der Landesvorsitzenden nicht nur Erfahrung in ihrer eigenen Landjugendgruppe Stockau-Lehen, sondern seit 2011 auch als Arbeitskreissprecherin Mädchen und Frauen sowie als Schriftführerin im Landjugend Bezirksverband Oberfranken. „Ich habe mir vorgenommen, ein gutes Vorbild zu werden, wie man Beruf und das Ehrenamt als Landesvorsitzende erfolgreich unter einen Hut bringen kann. Ich will, auch wenn ich weit weg wohne von München, die Landjugend und Jungbauernschaft gut in den verschiedenen Gremien vertreten. Die sind für mich natürlich noch Neuland, doch andere vor mir sind auch in das Amt hineingewachsen", sieht die neue Landesvorsitzende ihren neuen Aufgaben mit Freude und großen Erwartungen entgegen.
Die Wahlen beschränkten sich nicht nur auf die Nachwahl der Landesvorsitzenden. Es galt auch vier Stellvertreterpositionen sowie den Rechnungsprüferposten neu zu besetzen. Florian Förtsch wird als unterfränkischer und Lorenz Kasper als oberbayerischer stellvertretender Landesvorsitzender die Geschicke des Verbandes mitgestalten. Auch die neue Landesvorsitzende bekommt Unterstützung. Sie wird seit der Landesversammlung in Nördlingen durch Nina Meister aus Oberfranken und die Junggärtnerin Karina Eberle als stellvertretende Landesvorsitzende vertreten.
Als Rechnungsprüfer wurde Bezirksvorsitzender Stefan Eber aus Ipsheim/Mittelfranken gewählt. Das Engagement der ausscheidenden Landesvorstandsmitglieder wurde mit einem kräftigen Applaus sowie einem kleinen Erinnerungsgeschenk gewürdigt. Wie abwechslungsreich die Angebote der Jungbauernschaft sind, zeigte der Rückblick auf das vergangene Jahr. Alle Bezirke boten ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm an, wie Besichtigungen im Bereich Jugendpolitik, landwirtschaftliche Lehrfahrten und agrarpolitische Vorträge. Auch die Junggärtner, Jungzüchter und Jungwinzer gehören zur Bayerischen Jungbauernschaft und haben ihr eigenes fachspezifisches Jahresprogramm.
Angesprochen wurde auch das Engagement des Jugendverbandes im internationalen Bereich. Neben der Partnerschaft mit Russland, informierte der Landesvorstand die Delegierten auch über den Kontakt nach Südafrika. Für Juni 2015 wird der Rückbesuch einer südafrikanischen Gruppe organisiert. Mit viel Herzblut wurden die zukünftigen bayern-und bundesweiten Landjugendprojekte vorgestellt. Freuen dürfen sich die Mitglieder der Bayerischen Jungbauernschaft e.V. auf den Landeslandjugendtag vom 26.- 28.6.2015 in Bayreuth. Unter der Überschrift „Wer's verpasst, ist selber schuld" stellte das Organisationsteam das Programm vor.
Die Veranstalter werden angesichts des Angebots aus einem Kochabend mit Politikern, Meine Landjugend kann, der Auftaktaktion zu „jugend.macht.land." sowie einer großen Landjugendmesse mit ihrem Leitspruch rechtbehalten. Vielversprechend klingt auch die Bundesaktion „jugend.macht.land." Vom 18.9.-10.10.2015 sind alle Blutspendenaktion oder einer Spielplatzrenovierung werden Tausende von Landjugendlichen beweisen, wie groß ihr Einsatz für den ländlichen Raum ist. Nicht nur diese beiden Aktionen, sondern das komplette Jahresprogramm füllen das neue Jahresmotto im wahrsten Sinne des Wortes mit Leben.
2015 engagiert sich die Landjugend unter dem Verbandsmotto „jugend.lebt.land."All diese Beiträge zur Belebung des ländlichen Raumes sind abhängig von Geld. Deshalb diskutierte die Versammlung im internen Teil die Fördermittelproblematik und damit verbunden den Haushalt. Es wurde deutlich, wie wichtig die rechtzeitigen Zusagen der Fördermittelgeber sind. Nur durch eine gesicherte Finanzierung der agrarfachlichen und jugendpolitischen Arbeit kann die Bayerischen Jungbauernschaft e.V. das Land aktiv beleben. Nach den Regularien, wie Verabschiedung und Voranschlag des Haushalts nutzte die Versammlung die Zeit, um sich der Strukturfrage zu stellen.
Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und den damit verbundenen Herausforderungen mit Besetzung von Vorstandspositionen und immer weniger werdende Zeit zur Ausübung ehrenamtlichen Engagements diskutierten die Delegierten mit ihrem Vorstand mögliche Änderungen in der Besetzung des Landesvorstandes. Weitgehend einig war man sich darüber, dass ein anzahlmäßig kleineres Gremium arbeitsfähiger ist als eine Vorstandschaft mit 14 und mehr Personen. Eine Lösung konnte nicht gefunden werden.
Der Landesvorstand hat, bestätigt durch einen Antrag, den Arbeitsauftrag bekommen, sich im Laufe des nächsten Jahres mit der Struktur zu beschäftigen und ein neues Konzept zu entwickeln. Dabei gilt es, die in einer kurzen inhaltlichen Einheit vor Ort erarbeiteten Wünsche der Bezirksdelegierten zu berücksichtigen. Viel Zeit hatten sich die Delegierten genommen, um zu diskutieren, doch die Stunde des nächsten Programmpunktes rückte näher. Erstmals fanden Landesversammlung und Kalendergirlparty an einem Ort statt. Zur Party, die anlässlich der verbandsinternen Vorstellung des Jungbauernkalenders und der bayerischen Kalendermodells stattfindet, waren knapp 3.000 Menschen gekommen. Gut gestimmt wurde das ein oder andere Thema der Landesversammlung weiterdiskutiert oder aber sich am BJB- Stand mit „...weil ich mehr will" Landjugend-Buttons geschmückt, um so getreu dem neuen Verbandsmotto 2015 „jugend.lebt.land" die Kalendergirlparty zu beleben.
Im Bild oben: Landesvorsitzende Carolin Bezold und Landesvorsitzender Martin Baumgärtner umrahmt von der alten und neuen Landesvorstandschaft der Bayerischen Jungbauernschaft e.V. zusammen mit den Ehrengästen. - 1. Reihe von links: Nina Meister/ stellvertr. Landesvorsitzende Ofr, Steffi Irl ehemalige stellvertr. Landesvorsitzende Obb., Carolin Bezold/ Landesvorsitzende, Martin Baumgärtner/ Landesvorsitzender, Katrin Fischer/ ehemalige Landesvorsitzende, Karina Eberle/stellvertr. Landesvorsitzende Junggärtner, Herr Felßner, stellvertretender Präsident des BBV sowie Bezirkspräsident in Mittelfranken, Markus Müller, Geschäftsstellenleiter BBV Schwaben - 2. Reihe von links: Martina Edenhofer/ AK I Sprecherin, Barbara Weiherer/ stellvertr. Landesvorsitzende Opf, Simone Reindler/ stellvertr. Landesvorsitzende Mfr, Lorenz Kasper/ stellvertr. Landesvorsitzender Obb., Gerhard Österreicher/ stellvertr. Landesvorsitzender Schwaben - 3. Reihe von links: Florian Schaller/ ehemaliger stellvertr. Landesvorsitzende Ofr, Stefan Eber/ Rechungsprüfer, Stephan Obermeier/ stellvertr. Landesvorsitzender Ndb., Thomas Steckenbiller/ AK II Sprecher. Nicht im Bild Florian Förtsch/ stellvertr. Landesvorsitzende Ufr.