Staffelübergabe im Klinikum Landshut: Chefarzt Dr. Geog Schober (Bildmitte) übrgab an seinen Nachfolger Privat.-Doz. Dr. Georgios Meimarakis (2.v.re.). Links Ärztlicher Direktor Dr. Axel Holstege und Pflegedirektorin Angelika Alke. Rechts Klinikum-Geschäftsführer Nicolas von Open.
Nach 36 Jahren verabschiedet sich Dr. Georg Schober, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie am Klinikum Landshut in den Ruhestand. Bei einer Festveranstaltung wurden am Mittwoch, 11. Februar in den Bernlochner Stadtsälen seine Verdienste für das Klinikum Landshut eindrucksvoll gewürdigt.
Mehrere hundert Gäste waren der Einladung gefolgt, um sich von Dr. Schober zu verabschieden und seinen Nachfolger Privat-Dozent Dr. med. Georgios Meimarakis zu begrüßen, der am 1. Februar 2015 die Leitung der Klinik übernommen hat.
Der ehemalige Ärztliche Direktor und chirurgische Chefarzt am Klinikum, Prof. Dr. Rolf-Dieter Filler, beschrieb in seiner Danksagung den Lebens- und Berufsweg von Dr. Schober als sehr bemerkenswert, da er zeigt, dass man auch als ausgebildeter Landwirt aus kleinen Verhältnissen heraus Chefarzt werden kann. Vor dem Medizinstudium absolvierte Dr. Schober 1966 die landwirtschaftliche Gesellenprüfung und erwarb ein Jahr später die Fachhochschulreife. 1970 absolvierte er auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur. Letztlich entdeckte der jedoch sein Herz für die Medizin und begann nach dem Vordiplom für Agrarwissenschaften Medizin in München zu studieren. Die Approbation als Arzt erhielt er am 21.11.1978 und nur neun Tage später war er bereits chirurgischer Assistenzarzt in der Gefäßchirurgie im Klinikum Landshut.
Während dieser Zeit erhielt er 1987 die Anerkennung zum Chirurgen. 1991 erwarb er nach zweijähriger Fachausbildung in München die Bezeichnung „Arzt für Gefäßchirurgie". 1993 wurde er zum Oberarzt der Chirurgie im Klinikum ernannt und seit 2007 leitet er die Gefäßchirurgie im Klinikum Landshut. „Dr. Schober hat die Gefäßchirurgie aufgebaut und zu dem weiterentwickelt, was sie heute ist: eine erfolgreiche und weithin anerkannte Klinik", so Prof. Filler.
Prof. Holstege, der amtierende Ärztliche Direktor des Klinikums formulierte seinen Dank wie folgt: „Lieber Herr Schober, Sie waren nie ein Mann des Wortes, dafür aber umso mehr ein Mann der Tat – halt so, wie es sich für einen Chirurgen gehört. Wir alle haben Sie als exzellenten, hoch kompetenten Chirurgen und bescheidenen Menschen erlebt, mit dem es Spaß gemacht hat, zusammenzuarbeiten." Durch die Unterstützung seines damaligen Mentors Prof. Filler konnte Dr. Schober damals die Gefäßchirurgie weiter ausbauen. „Dabei möchte ich meinem Ärzte- und Pflegeteam sehr herzlich danken. Gefäßchirurgie ist Teamarbeit", so Schober.
„Gemeinsam haben wir uns stets um das Weh und Wohl unserer Patienten gekümmert. Als Einzelkämpfer wäre das nicht gelungen", betont Schober. Gerade die Patienten in der Gefäßchirurgie haben den höchsten Schweregrad, was für die Pflegekräfte eine große Belastung bedeutet. „Während meiner Laufbahn im Klinikum habe ich immer die gute Zusammenarbeit mit allen Fachabteilungen geschätzt, insbesondere mit der Radiologischen Abteilung unter Leitung von Chefarzt Privatdozent Dr. Hans-Peter Dinkel. Mit allen ging die Arbeit immer Hand in Hand" dankte Dr. Schober seinen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen. Den Ruhestand will er mit seiner Familie genießen, Bergwandern, Schnitzen und im Garten arbeiten. Außerdem verriert er, dass er sich sehnlichst Enkel wünscht.
Die Zukunft der Klinik für Gefäßchirurgie, Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie des Klinikums liegt seit Februar in den Händen von Privatdozent Dr. Georgios Meimarakis. Er wurde in Heraklion, in Griechenland geboren und studierte nach dem Abitur Medizin an der Ludwig-Maximilian-Universität in München. Am Campus Großhadern schloss er 1995 seine Promotion mit einer experimentellen Arbeit am Institut für chirurgische Foschung ab.
Im Jahr 2003 folgte die Facharztanerkennung für die Chirurgie und fünf Jahre später für Gefäßchirurgie. Neben seiner Habilitation, die er 2013 erfolgreich abschloss, wurde er in den letzten Jahren durchweg für seine wissenschaftlichen Leistungen ausgezeichnet. So erhielt er unter anderem den mit 25.000 Euro dotierten Georg Heberer Award. Meimarakis ist ausgewiesener Experte für die Ultraschalldiagnostik der Gefäße und besitzt ein DEGUM III Zertifikat für das Gebiet der Chirurgie.
Bereits 2004 wurde er Oberarzt in der Gefäßchirurgie am Campus Großhadern, 2012 wurde er zum geschäftsführenden Oberarzt der Gefäßchirurgie ernannt. Seit 2010 gehört er zu den wenigen endovaskulären Chirurgen in ganz Deutschland. Darüber hinaus besitzt er Zusatzqualifikationen in der Notfallmedizin, im ärztlichen Qualitätsmanagement und im Strahlenschutz. Mit seinem Team möchte Meimarakis künftig die komplexe Gefäßchirurgie insbesondere die endovaskuläre aortale Chirurgie am Klinikum weiterentwickeln, ohne die bereits etablierten Bereiche zu vernachlässigen. Er möchte Akzente im Bereich der Diagnostik setzen, z. B. mit der Kontrastmittel-verstärkten Sonografie. Diese schonende Diagnostik kombiniert Ultraschall mit Computertomografie, wodurch sich neue exzellente diagnostische Möglichkeiten am interdisziplinären Gefäßzentrum im Klinikum Landshut ergeben. Nicht zuletzt wird die Strahlenbelastung für die Patienten drastisch reduziert.
Geschäftsführer Nicolas von Oppen hieß den neuen Chefarzt herzlich willkommen. „Wir haben nicht nur einen herausragenden Spezialisten für unser Klinikum gesucht, sondern einen Menschen, der gerne, gut und respektvoll mit den Menschen umgeht. In Herrn Meimarakis haben wir einen solchen gefunden. Ich wünsche ihm und seinem Team einen guten Start, die richtigen Worte zur richtigen Zeit und viel Verständnis für unsere Patienten", so von Oppen.