Im Skulpturenmuseum im Hofberg spricht am Sonntag, 8. März um 17 Uhr im Rahmen des Internationalen Frauentags Dr. Thomas Steinforth über "Nacktheit, Beschämung und Macht". Anmeldung erforderlich: Tel 0871/890 21 | Fax 0871/890 23 | E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! - Eintritt frei
Kugeln und Rundstäbe, Linien und Strichfolgen – das ist die Figur Mensch bei Fritz Koenig. Der Künstler setzt den Typ Mensch in unterschiedlichen Materialien, sei es Eisen, Bronze, Kreide oder Kohle, um. Der Mensch wird auf geometrische Formen reduziert. Arme, Beine, Gesichtszüge – all das fehlt und doch übermitteln die aneinandergefügten Kugeln und Stäbe Emotionen und tiefgreifende Aussagen. Die Figur des Menschen – wird sie nackt gezeigt? Eine gewisse Blöße ist in den Zeichnungen und Skulpturen sicherlich wiederzuentdecken. Doch ist das nackt?
In der Kunst wird der Aspekt der Nacktheit immer wieder neu thematisiert. Hier wird verhüllt und enthüllt, gezeigt und versteckt. Doch nicht nur in der Kunst wird Nacktheit gezeigt oder nicht gezeigt, sie begegnet in den unterschiedlichsten Lebensbereichen, bewusst oder unbewusst.
„Nacktheit, Beschämung und Macht" – diese drei Aspekte sind für Dr. Thomas Steinforth eng miteinander verknüpft. Nach einer journalistischen Ausbildung studierte er Philosophie und Erwachsenenpädagogik in München und nähert sich auf unterschiedlichen Ebenen der Thematik der Nacktheit an. Dabei steht für ihn fest: Ob und inwieweit eine Person selbst bestimmen kann, wie sie sich und ihren Körper zeigt, verhüllt oder enthüllt, ist ein wichtiger Indikator für ihren sozialen Status und für die Machtverhältnisse, unter denen sie lebt.
Im Rahmen des Internationalen Frauentags spricht Dr. Thomas Steinforth in einer Kooperation mit dem Skulpturenmuseum im Hofberg, der Arbeitsgemeinschaft Frauenhaus Caritas und AWO sowie der LIS (Landshuter Interventionsstelle bei häuslicher und sexualisierter Gewalt) über die Selbstbestimmung der körperlichen Nacktheit und der Nacktheit in der künstlerischen Darstellung.
Der Vortrag skizziert, was Nacktheit für den Menschen bedeutet und wie der selbstbestimmte Umgang mit der eigenen Nacktheit durch gesellschaftliche Normen und (Geschlechter-) Rollenerwartungen beeinträchtigt werden kann. Beispiele aus der Kunst unterstreichen den Vortrag und visualisieren die Bedeutung von Nacktheit, Beschämung und Macht.
Die musikalische Umrahmung des Abends wird durch den Frauenchor MissHarmonie gestaltet.