Foto: Landrat Peter Dreier (Mitte) setzt im Beisein von Wirtschaftsreferent Ludwig Götz (rechts) und Karoline Bartha (links) seine Unterschrift unter die LEADER-Bewerbung des Landkreises Landshut.
Der 150.000 Einwohner große Landkreis Landshut will in der kommenden Förderphase von 2014 bis 2020 nicht länger ein weißer Fleck auf der LEADER-Landkarte sein und hat deshalb mit der Einreichung der Bewerbungsunterlagen und der „Lokalen Entwicklungsstrategie" (LES) am Freitag den nächsten großen Schritt in Richtung LEADER-Region gemacht.
Da das EU-Förderprogramm unter dem Motto „Bürger gestalten ihre Heimat" steht, fand auf dem Weg zur LES ein breiter Bürgerbeteiligungsprozess mit einer Bürgerbefragung und zwei Strategie-Workshops statt, dessen Ergebnisse als Entwicklungs- und Handlungsziele in die Strategie für den Landkreis Landshut eingeflossen sind. Mit der Lokalen Aktionsgruppe Landkreis Landshut wurde eigens ein Verein gegründet, dem Landrat Peter Dreier vorsteht und dessen Steuerkreis nach einer erfolgreichen Bewerbung künftig über die Umsetzung konkreter Projekte entscheiden wird.
Die nun verfasste Entwicklungsstrategie sollte laut Landrat Dreier ein Leitfaden für die regionale Politik sein. Dahinter stecke die ganz einfache Frage danach, was der Landkreis brauche, um sich zukunftsfähig und nachhaltig entwickeln zu können. Bei einer erfolgreichen Bewerbung könne man mit EU-Fördermitteln in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro für den Landkreis Landshut rechnen. Als Ergebnis der Bürgerbefragung und der beiden Strategie-Workshops wurden vier Entwicklungsziele und Handlungsfelder für den Landkreis Landshut definiert, die nach einer Berücksichtigung der Bewerbung mit konkreten Projekten weiter verfolgt werden sollen. Schon bei den Arbeitstreffen, an denen jeweils rund 80 Bürger teilnahmen, wurde schnell deutlich, dass es immer wieder Berührungspunkte zwischen den einzelnen Projekten gibt.
So ergäben sich beispielsweise in den Bereichen Kultur, Naherholung, Sport und Naturerfahrung gute Vernetzungsmöglichkeiten, in dem man eine Lauf- und Wanderkarte entwickelt, die verschiedene kulturelle Sehenswürdigkeiten im Landkreis miteinander verbindet. Im Handlungsfeld „Bewahrung und Ausbau des kulturellen Erbes und der dörflichen Ortskernstrukturen mit den verbundenen Ehrenamtsaufgaben" wurden konkrete Projekte zu den Themen Ortskernentwicklung, Vermarktung regionaler Produkte, zur Kinder- und Jugendarbeit und zu nachhaltigem Wirtschaften in die LES mit aufgenommen.
Im Bereich der „Stärkung der naturräumlichen und umweltbezogenen Bewusstseinsbildung mit regionalem Bezug sowie Verbesserung der Lebensqualität durch Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen" sollen Projekte zu Themen wie Klimaschutz, regionale Energie und dazugehörige Energiekonzepte umgesetzt werden. Hier flossen auch die Belange der Land- und Forstwirtschaft in die Entwicklungsstrategie mit ein.
Das vierte Entwicklungsziel sieht die Verbesserung der Identitätsbildung und Kooperation bei weichen und harten Standortfaktoren vor. Was hierunter zu verstehen ist, wurde durch Projektideen zur demographischen Entwicklung, zur Infrastruktur sowie zur Identität und zum Image der Region Landshut in der LES verdeutlicht.
Ein wichtiges Merkmal der EU-Förderung ist die Vernetzung sowohl der lokalen Akteure als auch der Förderprojekte. Deshalb sind themenbezogene Kooperationen innerhalb des LAG-Gebietes sowie mit anderen Lokalen Aktionsgruppen geplant, um LEADER-Projekte zu entwickeln und Landrat und LAG-Vorsitzender Peter Dreier dankte bei der Unterzeichnung der Lokalen Entwicklungsstrategie seinem engagierten Team der Kreisentwicklung um Ludwig Götz und Karoline Bartha, die innerhalb von nur drei Monaten eine schlagkräftige LEADER-Bewerbung mit allem was dazu gehört aus der Taufe gehoben haben. Dabei schloss er auch den LEADER-Manager für Niederbayern, Dr. Eberhard Pex, in seinen Dank mit ein, der mit seiner Erfahrung den Bewerbungsprozess mit Rat und Tat begleitet hat. „Ich bin zuversichtlich, dass wir im Frühjahr gute Nachrichten aus München bekommen und dann mit der Umsetzung konkreter Projekte in unserer Region beginnen können." sagte Dreier bei der Unterzeichnung der Bewerbung.