Im Zuge der Großen Koalition machen auch zwei Niederbayerische Bundestagsabgeordnete Karriere:.So wird der Passauer Andreas Scheuer (39, links), bisher Parlamentarischer Staatssekretär im Verkehrsministerium, neuer CSU-Generalsekretär in der Nachfolge von Alexander Dobrinth, der statt Ramsauer neuer Bundesminister für Verkehr im Kabinett der Großen Koalition wird.
Der Landesvorsitzende der SPD, Florian Pronold (40, rechts), Rechtsanwalt in Deggendorf, wird im Superministerium (Wirtschaft und Energie) von Parteichef Siegmar Gabriel (54) Staatssekretär für den Bereich Bauen.
Das freut die Niederbayern-SPD ganz besonders. Zuletzt wurde Pronold ja ausgerechnet von Deutschlands jüngstem Landrat Michael Adam (29), SPD-Kreisvorsitzender im Landkreis Regen, mehrmals scharf vor der Landtags- und Bundestagswahl angegriffen, weil Prolold angeblich nur "Spechellecker" um sich versammle.
Vor Andreas Scheuer war aus Niederbayern Erwin Huber (67, Reisbach) unter CSU-Parteichef Edmund Stoiber Generalsekretär. Diese Position führt früher oder später fast immer zu einem Ministeramt. Huber wurde bekanntlich Finanzminister. Scheuer ist, im Gegensatz etwa zum Landshuter MdB Dr. Thomas Gambke (64), in Passau auch weiterhin Stadtrat. Als neuer Generalsekretär war auch der hiesige Europaabgeordnete Manfred Weber (41), CSU-Bezirksvorsitzender, daheim in Wildenberg, Landkreis Kelheim, im Gespräch. Weber ist auch immer noch Kreisrat.
Gesprächsthema Nummer eins ist die Berufung der siebenfachen Mutter Ursula von der Leyen, eine studierte Medizinerin, zur neuen Bundesministerin für Verteidigung. Schon kursieren im Internet die ersten Fotomontagen, die die blonde 55-jährige aus dem Gerd-Schröder-Land Niedersachen als schneidige Pistolen-Lady zeigen. Heute, Sonntag, 21.45 Uhr, ist Ursula von der Leyen unter anderen Gästen bei der Talk-Runde mit Günther Jauch (1. Progr.) zu sehen.
Die Berufung erinnert ein wenig an die Ernennung des smarten, eloquenten Freiherrn Karl Theodor zu Guttenberg (42) 2010 zum Verteidigungsminister. Er ist über seine Dr.-Arbeit gestürzt, die er an der Bayreuther Universität abgeliefert hatte. Ausgerechnet ein Landshuter, Prof. Dr. Rudolf Streinz, ein Schulfreund von Dr. Wolfgang Götzer und Ludwig Zellner im Hans-Carossa-Gymnasium, war an dieser Uni einer der Korrektoren von Guttenbergs Dr.-Arbeit.
Ursula von der Leyen, die Mehrzweckwaffe von Bundeskanzlerin Angela Merkel (59), womöglich deren Nachfolgerin, dürfte da aus einem ganz anderen Holz geschnitzt sein. Man darf auf ihren ersten Afghanistan-Besuch gespannt sein.