Foto: Im kommenden Jahr soll der neue Bahnsteig zwischen Gleis 7 und 8 in Betrieb gehen.
Landshut (05.07.2018) Eigentlich hätten die Bauarbeiten für die Modernisierung des Landshuter Hauptbahnhofs schon längst beginnen sollen. Aber die Angebote der Baufirmen waren schlicht und einfach zu teuer, etwa doppelt so hoch, als marktüblich. Daher hat sich alles verzögert, so Walter Reichenberger vom Bahnhofsmanagement. Vieles wird auf Vordermann gebracht. Ob auf Gleis 1 die praktische Rampe für Fußgänger und Radfahrer bleibt, oder durch einen Aufzug ersetzt wird, steht noch nicht fest.
Derzeit wird der Bahnsteig an den Gleisen 7 und 8 komplett neu gebaut. Er bekommt dann eine Bahnsteighöhe von 76 Zentimetern, wie es Standard ist. Und noch viel mehr wird am Landshuter Hauptbahnhof geschehen.
Der Landshuter Bahnhof hat eine lange Geschichte. 1957 wurde er als Kopfbahnhof erbaut, dort, wo heute das Staatliches Bauamt Landshut in der Innere Regensburger Str. 7 seinen Sitz hat. Doch durch den Bau der Bahnstrecke von München über Landshut und Neufahrn nach Regensburg, wurde der alte Kopfbahnhof durch einen Neubau als Durchgangsstation auf der grünen Wiese ersetzt, der 1880 eröffnet wurde.
Nachdem am 19. März 1945 das gesamte Bahnhofsareal während eines Bombenangriffs komplett zerstört wurde, bekam der Bahnhof sein heutiges Gesicht. Er wurde als Zweckbau neu errichtet und nahm am 19. März 1954 seinen Dienst auf. Zwischenzeitlich gilt „Landshut Bayern Hauptbahnhof“ als die zweitgrößte Station, die vom Regensburger Bahnhofsmanagement betreut wird. Täglich nutzen 11.000 bis 12.000 Reisende den Bahnhof täglich. Dazu kommen noch die vielen Passanten, die den Durchgang unter den Gleisen zwischen Bahnhofsvorplatz und der Wolfgangssiedlung nutzen.
Im kommenden Jahr wird der neue Bahnsteig an den Gleisen 7 und 8 in Betrieb gehen. Dann ausgestattet mit neuen Treppenaufgängen, einen Aufzug, Blindenleitsystemen und neuen Anzeigetafeln und Beleuchtungen. Anschließend rücken die Bauarbeiter auf Gleis 3 und 4 an. Dort entstehen ebenfalls neue Treppen und ein Fahrstuhl.
Zu guter Letzt wird auf dem Hausbahnsteig, Gleis 1, gearbeitet. Die Treppenstufe zwischen dem Empfangsgebäude und dem Bahnsteig, gleich bei den Fahrkartenautomaten wird verschwinden und die Überdachung soll heller werden. Ob das alte Dachkonstruktion erhalten bleibt oder erneuert wird, steht noch nicht fest. Auf jeden Fall soll das Dach mit lichtdurchlässigen Elementen belegt werden.
Was viele Landshuter wohl am allermeisten interessiert, ist die Frage, ob die Rampe auf Gleis 1 erhalten bleibt, die in die Unterführung führt. Gerade für Fahrradfahrer oder Menschen mit Handicap bildet sie einen optimalen, barrierefreien Zugang zum unterirdischen Durchgang. Die Verantwortlichen sind sich noch nicht sicher, ob die Rampe durch einen Aufzug ersetzt wird. Doch die Planer wissen auch, dass ein Fahrstuhl auf Dauer hohe Kosten für Wartung und Reparaturen verursacht.
Wenn alles nach Plan verläuft, sollen alle Arbeiten bis 2021 abgeschlossen sein. Dann gibt es auch in der Empfangshalle neue Monitore zur Fahrgastinformation. In der Halle selbst, soll alles beim alten bleiben. Auch die große Wanduhr. Allerdings, so Walter Reichenberger vom Bahnhofsmanagement, wird es immer schwieriger für solche Uhren noch Ersatzteile zu bekommen.