Das Foto stammt vom Heimsieg der Roten Raben am Samstag gegen Hamburg
Die Roten Raben stehen vor einer weiteren schweren Auswärtsaufgabe. Nur drei Tage nach dem Europacup-Spiel bei Lokomotiv Baku treten sie am Samstag, 19 Uhr, beim Schweriner SC an. Der deutsche Rekordmeister ist in der Bundesliga aktuell erster Verfolger von Spitzenreiter Dresden und hat in dieser Saison bislang alle neun Pflichtspiele gewonnen.
Die Vilsbiburgerinnen gastieren also als Außenseiter in der Arena Schwerin. Doch sie haben in den letzten Wochen bewiesen, dass sie in der Lage sind, gegen starke Gegner auch selbst zu sehr guter Form aufzulaufen. Im CEV Cup gegen Lokomotiv Baku war dies – ungeachtet der Tatsache, dass beide Partien gegen das finanzstarke Klasse-Team aus Aserbaidschan verloren gingen – zweimal zu besichtigen; im Hinspiel in Vilsbiburg (0:3) boten Silvana Olivera und Co. wohl ihre beste Saisonleistung, und auch beim Rückspiel am Mittwoch in Baku (1:3) zog sich die Mannschaft sehr respektabel aus der Affäre.
In der Analyse von Trainer Jan de Brandt fanden sich viele positive, ermutigende Ansätze; zusammenfassend befand er sogar: „Wenn wir die Leistung der ersten zwei Sätze von Baku bestätigen und konstant halten können, haben wir die Chance, in Schwerin zu gewinnen." Ob die Reisestrapazen der letzten Tage die körperliche bzw. geistige Frische der Spielerinnen beeinträchtigen, bleibt abzuwarten.
Sicher ist, dass die Roten Raben einmal mehr taktisch präzise auf den Gegner eingestellt sein werden. Die akribische Vorbereitung des Trainerteams und sein cleveres Konzept haben jedenfalls entscheidend dazu beigetragen, dass das individuell glänzend besetzte und teilweise übermächtig wirkende Team von Lokomotiv Baku am Mittwoch phasenweise merklich entzaubert werden konnte.
Samstags-Gegner Schwerin ist für nationale Verhältnisse weit überdurchschnittlich besetzt und hat im Sommer u. a. durch die Verpflichtung der Jung-Nationalspielerinnen Laura Weihenmaier (Aachen) und Jennifer Geerties (Vilsbiburg) seine Ambitionen deutlich unterstrichen. Mit dem Kader, den Trainer Felix Koslowski zur Verfügung hat, müsste eigentlich ein Titel herausspringen. Bisher läuft auch sportlich alles glatt, der SSC holte in der Liga sechs Siege am Stück, steht im DVV-Pokal-Viertelfinale und erreichte in dieser Woche durch ein müheloses 3:0 gegen den belgischen Vertreter Oudegem die nächste Runde des Challenge Cups.
In diesem Wettbewerb setzen auch die Roten Raben nach dem Ausscheiden im CEV Cup ihre internationalen Aktivitäten fort. Die Vilsbiburgerinnen treffen bereits am Mittwoch, 10. Dezember, 19 Uhr (Ballsporthalle), auf Jedinstvo Stara Pazova. Das Rückspiel in Serbien findet in der darauffolgenden Woche zwischen Dienstag und Donnerstag statt, der genaue Termin steht noch nicht fest.