Im Bild von links Rainer Berndt, Ulrich Ehinger, Oberbürgermeister Alexander Putz, Jörn Rambach, Rupert Aigner, Robert Schie und Armin Bardelle bei der offiziellen Betriebsübergabe des Flugplatzes an die „Landen in Landshut GmbH“. Achivbild unten: Flugplatz Ellermühle mit dem Tower im Hintergrund
Landshut (05.01.2018) Was lange währt, ist endlich gut. Seit dem Jahresstart liegen die Geschicke des Verkehrslandeplatzes Landshut Ellermühle nun in den Händen der „Landen in Landshut GmbH“. Am Freitag, 5. Januar 2018, fand die offizielle Übergabe mit allen Beteiligten statt. Knappe drei Jahre dauerten die Vorbereitungen, um die Betriebsführung des Flugplatzes in eine private Trägerschaft übergeben zu können.
„Ich finde es sehr erfreulich, dass sich eine starke Interessengemeinschaft aus ortsansässigen Unternehmen und dem Luftsportverein gefunden hat, die den Flugplatz Ellermühle künftig betreiben wird“, sagte Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz. „Damit bleibt die Zukunft des Verkehrslandeplatzes in unserer Stadt gesichert.“
Die Fragestellung nach der zukünftigen Entwicklung des Flugplatzes war letztendlich der Auslöser für die Übertragung der Betriebsführung. Ein Fachbüro hatte vor knapp drei Jahren die strategischen Handlungsoptionen möglicher Ausrichtungen analysiert – mit der Prämisse, dass die Landebahnlänge unverändert bleibt. „Der Berater kam dabei zum Schluss, dass das Ergebnis unter der Betriebsführung in kommunaler Trägerschaft dauerhaft mit 200.000 bis 300.000 Euro pro Jahr im Minus bleibt“, ließ Werkleiter Armin Bardelle Revue passieren. Eine private Gesellschaft hat andere Steuerungsmöglichkeiten, vor allem bei der Personalstruktur.
Da der Betrieb eines Verkehrslandeplatzes nicht zu den originären Aufgaben der Daseinsvorsorge gehört, war die Empfehlung des Beraters, den Betrieb mit einer privaten Gesellschaft zu organisieren. Diese Überlegungen überzeugten auch den Stadtrat, der dem Vorhaben schließlich zustimmte. Die andere Alternative wäre gewesen, den Verkehrslandeplatz zu schließen und die Grundstücke zum Beispiel als Gewerbegebiet zu verwenden.
Optimal an der jetzt gefundenen Lösung sei, so Putz, dass die Stadtwerke Eigentümer der Start- und Landebahn bleiben, womit ein Mitspracherecht des Stadtrats in Sachen Flugplatz gewährleistet ist. „Einen Ausbau der vorhandenen Infrastruktur, insbesondere eine Verlängerung der Startbahn, muss also niemand befürchten.“ Ins gleiche Horn bliesen auch die Geschäftsführer der „Landen in Landshut GmbH“, Rainer Berndt und Jörn Rambach. „Unser Interesse gilt vor allem, dass der Fortbestand des Verkehrslandeplatzes für die Mitglieder des Luftsportvereins und für die Piloten sichergestellt ist“, sagte Rambach. Und Berndt ergänzte: „Aktuell gibt es keine Pläne für eine wesentliche Veränderung wie zum Beispiel eine Verlängerung der Landebahn oder eine Änderung des Anflugverfahrens.“ Der Flugbetrieb wird also im bisherigen Genehmigungsumfang weiter betrieben werden.
Dass für den Wechsel keine Änderungen des Flugbetriebs beantragt wurden, war für die – im Luftverkehr auch für Schwaben und Niederbayern zuständige – Regierung von Oberbayern von wesentlicher Bedeutung und eine wichtige Voraussetzung für die Übertragung der Genehmigung gewesen. Das Luftamt prüfte zudem genau, ob die „Landen in Landshut GmbH“ einen sicheren und zuverlässigen Flugbetrieb darstellen kann. „Im Ergebnis konnten wir das positiv bewerten“, bestätigte Ulrich Ehinger, der Leiter des Luftamts Südbayern. Gleichwohl werde die Regierung den Platz wie bisher regelmäßig luftaufsichtlich überprüfen.
Nur am Interieur plant die „Landen in Landshut GmbH“ mittelfristig Verbesserungen. „Zur Arbeitserleichterung für die Flugleitung soll ein neuer Turm durch die „Landen in Landshut GmbH“ gebaut werden“, sagte Berndt.
Die Gesellschafter möchten sich im Laufe der nächsten Monate einmal der Nachbarschaft und der Öffentlichkeit vorstellen. Dazu bieten sie für alle Interessierten einen Informationsabend am Flugplatz an. Der genaue Ort und Zeitpunkt der Veranstaltung wird noch entsprechend bekannt gegeben.
Zahlen und Daten zum Verkehrslandeplatz Landshut Ellermühle:
offizielle Inbetriebnahme: 1963
Trägerschaften:
1963 bis 1975: Luftsportverein Landshut e. V.
1975 bis 2001: Stadt Landshut
2002 bis 2017: Stadtwerke Landshut
seit 2018: Landen in Landshut GmbH
Maße Landebahn: 900 x 23 Meter
Abfluggewicht: bis 5,7 Tonnen
Anzahl Landungen: rund 19.000 pro Jahr
Weitere Informationen: www.lsv-landshut.de