Landshut (07.05.2017) Die 8. Landshuter Gedenklesung mit Musik zur Erinnerung an die Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten im Mai 1933 finet am Donnerstag, 11. Mai, um 20 Uhr im Skulpturenmuseum (Im Hofberg) statt. Eintritt 7 Euro, für Studenten und Schüler frei. Um Anmeldung wird gebeten.
Als Höhepunkt der „Aktion gegen den undeutschen Geist“ wurden im Mai 1933 in zahlreichen deutschen Hochschulstädten Bücher jüdischer, linker und liberaler Autorinnen und Autoren öffentlich verbrannt. Der deutsch-jüdische Dichter Heinrich Heine, dessen Werke damals ebenfalls verbrannt wurden, schrieb in trauriger Prophetie des Holocaust: „Wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.“
Zum Gedenken an die Schriftstellerinnen und Schriftsteller aller Fachrichtungen, die Opfer dieser barbarischen Aktion wurden, die zu Tode kamen oder ins ausländische Exil flüchten mussten, findet diese Lesung im Skulpturenmuseum statt. Hier begegnet die Literatur verbannter Schriftsteller den Denk- und Mahnmalen Fritz Koenigs, der den Zweiten Weltkrieg miterlebte und über seine Kunst auf vielfältige Weise Erinnerung an die Opfer stiftet.
Drei Schriftstellerinnen ‒ Mirjam Pressler, Marita A. Panzer, Ingrid Kellner ‒ und der VHS-Dozent Klaus Kreuzer stellen Leben und Texte deutschsprachiger AutorInnen vor, deren Bücher 1933 von Nazi-Studenten und SA-Trupps öffentlich verbrannt wurden, Menschen, die ins Exil flohen und deshalb oft vergessen wurden. Claudio Temporale improvisiert zwischen den Lesungen auf der Klarinette.