(04.07.2017) Der Reisebus mit 48 Senioren war gestern, 7 Uhr früh, aus Sachsen kommend auf dem Weg zum Gardesee. Auf der Autobahn A 9 bei Münchberg fuhr der erst drei Jahre alte Bus - frisch TÜV-geprüft - auf einen staubedingt stehenden Sattelzug und ging sofort in Flammen auf. 18 Reiseteilnehmer (alle über 50 Jahre alt), darunter auch einer der beiden Busfahrer, kamen ums Leben. 30 Personen konnten sich aus dem sofort lichterloh brennenden Bus retten und wurden zum Teil schwer verletzt. Der Bus hatte keinen Notbremsassistenten.
Diese sind nur bei neuen Bussen Pflicht. Zum Unglücksort eilte neben Innenminister Joachim Herrmann und Bundesvekehrsminister Dobrindt auch Ministerpräsident Horst Seehofer. Sie klagte vor allem über schaulustige Autofahrer bzw. Gaffer, die die Arbeit der Einsatzkräfte behinderten.
Busse gelten alllgemein als sehr sichere Fahrzeuge. Dennoch passieren immer wieder ähnliche Fälle, weil die Ausstattung der Busse - z.B. Sitze - zu leicht brennbar ist. Gerade ältere Reiseteilnehmer werden bei derartigen Unfällen zum Teil im Schlaf überrascht oder sie können nicht mehr schnell genug die Busse verlassen. Das Einschlagen der Fensterscheiben ist zudem für ältere Menschen nicht ganz einfach, weil mit erheblichem Kraftaufwand verbunden. Feuerlöscher, mittlerweile auch Pflicht, sind oft nicht leicht gut erreichbar. - Der Verfasser dieses Kurzberichts war selbst über Jahre hinweg Veranstalter von Busreisen und - schon im Elternhaus - Reiseleiter bei vielen Busreisen im In- und Ausland. Besonders gefährlich sind demnach Doppeldecker mit bis zu 75 Sitzplätzen, weil die Zugangstreppe zu den beliebten (gute Aussicht) oberen Sitzplätzen besonders schmal ist. Ältere Reiseteilnehmer sind da, auf der Flucht, zudem in Panik, einfach nicht schnell genug. Jüngere und sportliche Reiseteilnehmer können notfalls durch die Dachluke entkommen. Besondere Gefahren entstehen durch angetrunkene Reiseteilnehmer auf der Heimfahrt von (erfolgreichen) Sportveranstaltungen oder fidelen Skitagesfahrten.