Vom 3. Februar bis 10. März befragte fünf Teams der Bürger für Landshut 416 Landshuter aller Altersstufen, davon 74 Auswärtige: Was gefällt in der Stadt? Bürgaufzug oder nicht, lieber Schulen sanieren als ein Museum im Franzis- kanerkloster bauen oder wie attraktiv sind die Straßencafes und Restaurants, die Fußgängerzone an sich und vieles mehr? Bei einer Pressekonferenz gaben am Montag, 16 Uhr, im Borsencafe BfL-Stadt- rat Bernd Friedrich (re.) und der neue BfL- Vorsitzende Andi Löscher die Antworten.
Es war der erste Auftritt des neuen BflL-Chefs Andi Löscher vor der Presse. Der Schauspieler, Sänger, Entertainer und Mitinhaber einer Tanzschule will 2014 auch auf die "Bühne" des Landshuter Stadtrats. Die Befragung der Landshuter Bürger bezog sich in erster Linie auf die 18- bis 60-jährigen.
Die Fragen lauteten:
1. Was gefällt Ihnen am meisten in der Landshuter Altstadt?
2. Was würden Sie ändern an der Landshuter Altstadt?
3. Wann waren Sie das letzte Mal in einem Landshuter Museum?
4.Welchen Standort für ein Museum halten Sie für geeignet (Stadtresidenz oder Franziskanerkloster im Prantlgarten)?
5. Was ist für Sie vorrangig, die Sanierung der Schulen oder der Neubau eines Museums im Franziskanerkloster?
6. Halten Sie einen Schrägaufzug zur Burg für sinnvoll?
Fangen wir am Ende an: 53 Prozent der Befragten sprach sich für einen Burgaufzug aus, 46 Prozent dagegen. Ein Prozent hatte keine Meinung dazu. Bernd Friedrich ließ wissen, dass seine Dreier-Stadtratsfraktion für einen Burgaufzug sei, sofern dafür ein Investor und Betreiber gefunden werden könne.
95 Prozent sind ganz klar vorrangig für eine Sanierung der Schulen, Kindergärten und Kitas. Nur vier Prozent sprachen sich alternativ vorzugsweise für den Neubau eines Museums im ehemaligen Franziskanerkloster aus.
Die Stadtresidenz wird eindeutig als Standort für ein Stadtmuseum favorisiert.
Wenn schon Museum, dann halten 78 Prozent die Stadtre- sizenz mit dem Marstall vorzugs- weise als Standort für ein Stadtmuseum geeignet, wegen der zentralen Lage und wegen der besonderen Qualität der Residenz. Nur 18 Prozent bevorzugen das ehemalige Franziskanerkloster im Prantl- garten als Standort für ein Stadtmuseum. Zwei Prozent der Befragten sprachen sich für beide Standorte aus.
Und wie steht es um die Museumsbesuche? Gut ein Drittel der Befragten gab an, innerhalb der letzten 12 Monate ein Museum besucht zu haben. Diese Zahl erscheint selbst Andi Löscher und Bernd Friedrich relativ hoch. 11 Prozent der interviewten Bürger gab an, innerhalb der letzten zwei Jahre ein Museum in Landshut besucht zu haben. Doch 40 Prozent meinten, ihr letzter Museumsbesuch liege länger als zwei Jahre zurück. 13 Prozent haben noch nie ein Museum besucht.
Jetzt zur Landshuter Altstadt: Der größte Teil (immerhin 32 Prozent) wünscht sich mehr (bewegliches) Grün in der Fußgängerzone bzw. der ganzen Innenstadt. 15 Prozent sind rundum zufrieden und haben keinerlei Änderungswünsche.
14 Prozent will die Fahrradfahrer aus der Altstadt verbannen oder sie zumindest zum Absteigen und Schieben verdonnern. Ein Dorn im Auge ist 14 Prozent das zu globige Pflaster. Eine Zumutung nach wie vor für Ladys in Stöcklschuhen oder für Rollstuhlfahrer.
Die Freisitzplätze sind einigen wenigen schon zuviel, andere können sich noch mehr Sitzgelegen- heiten in der Altstadt, auch in den Seitenstraßen, vorstellen.
Kleinerei Anregungen für die Altstadt: 8 Prozent wünschen sich eine größere Vielfalt von Einzelhandelsge- schäften (aber keine Geschäftsketten). 5 Prozent wollen die Fußgängerzone sogar radikal verändern. Je 3 Prozent wünschen sich sowohl mehr als auch weniger Freisitzplätze. Vereinzelt wurde angeregt, auch die Seitenstraßen mehr in die Fußgängerzone mit einzubeziehen. Sie wollen zum Teil auch (noch) mehr Veranstaltungen in der Innenstadt und kostenfreie Parkplätze.
Zur Frage eins gab fast die Hälfte (46 Prozent) der 416 Befragten an, dass sie die Altstadt generell für attraktiv halten: die Optik, die Fassaden, das Ambiente. An zweiter Stelle (12 Prozent) gefällt die Vielfalt der Straßencafes und Lokale. 11 Prozent nennt unter "Gefallen" St. Martin mit dem höchsten Backsteinturm der Welt (131.50 Meter) und ebenfalls 11 Prozent lobt die Fußgängerzone. Erst mit großem Abstand (4 und weniger Prozent) gefällt den Befragten das Rathaus, die Stadtresidenz, die Vielfalt der Geschäfte oder (2 Prozent) die Ruhe- und Sitzgelegenheiten. Nur ein einziges Prozent der Befragten nannte die Burg als besondere Attraktivität, obwohl - siehe oben - 56 Prozent für einen Burgaufzug sind, aber die Burg Trausnitz gehört ja auch nicht zur Altstadt./hs