Landshut (15.03.2016) - Gesund und schlank mit dem Darm: Das war das Thema des diesjährigen Darmtages des Klinikums Landshut am Samstag. Die Info-Veranstaltung drehte sich rund um die Themen Darmgesundheit sowie Prävention und Behandlung von Darmkrebs. Über 400 Betroffene und Interessierte kamen in die Bernlochner Stadtsäle – „diese Resonanz war sensationell“, so Chefarzt Prof. Dr. Florian Löhe.
Zahlreiche Interessierte (Foto) sind zu diesem Darmtag des Klinikums Landshut am Samstag gekommen. In einem Punkt waren sich alle Redner beim Darmtag einig: wie wichtig eine regelmäßige Vorsorge-Untersuchung ist. Denn oft treten die Symptome von Darmkrebs erst im Spätstadium auf – deshalb ist es wesentlich, die Erkrankung so früh wie möglich zu erkennen. Eine sog. Koloskopie (Darmspiegelung) kann also Leben retten, erläuterte Dr. Christian Fuchs, leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik I am Klinikum
Dank des technischen Fortschritts sei Darmkrebs bei einer solchen Koloskopie immer besser feststellbar. Dr. Fuchs informierte die zahlreichen Besucher in seinem Vortrag auch, dass es einen Zusammenhang zwischen chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und Darmkrebs gibt.
Auch die Chirurgie erzielt immer bessere Erfolge: „Die Zahlen von Darmkrebs gehen insgesamt zurück“, erklärte Prof. Dr. Florian Löhe (Foto) , Chefarzt der Chirurgischen Klinik I. „Dabei ist die Chirurgie die wichtigste Säule in der Darmkrebstherapie. Eine Operation ist die wirksamste Maßnahme, die bei Darmkrebs Heilung erzielt.
Dr. Stefan Soldan, Oberarzt der Chirurgischen Klinik I, entschärfte die These „Kein Fleisch, keine Wurst – kein Darmkrebs?“ In Maßen seien Fleisch in Wurst in Ordnung – mit einer Einschränkung: „Rotes Fleisch, das nicht ganz durchgebraten ist, begünstigt Darmkrebs.“ Dr. Soldan gab noch weitere Ernährungstipps: beispielsweise ballaststoffreich essen und weniger Weizenprodukte zu konsumieren.
Der Vortrag von Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann des Bestseller-Buches "Schlank mit Darm" war ein Highlight des Darmtages am Samstag.
Prof. Dr. Axt-Gadermann (Foto rechts) referierte darüber, wie man mit der richtigen Darmflora sein Wunschgewicht erlangt. In ihrem Vortrag erläuterte sie, dass man mit den richtigen Keimen im Darm pro Tag bis zu 200 Kalorien „einsparen“ kann. „Im Jahr sind das zehn Kilo“, erklärte die Autorin. Wie das genau funktioniert? „Vielfältig und abwechslungsreiche essen ist das Wichtigste.“ Besonders Spargel, Endiviensalat, Lauchgemüse, Knoblauch, Kaffee und grüner Tee würden eine gesunde Darmflora fördern. Das funktioniere jedoch nicht von heute auf morgen, sondern braucht Geduld und Durchhaltevermögen. „Ab und zu ist jedoch eine Sünde wie ein fettiger Burger erlaubt.“
Das Programm vollständig machten verschiedene Aktions- und Informationsstände. Dabei konnten sich die Besucher beispielsweise informierten, wie das richtige Beckenbodentraining aussieht und wie eine Darmspiegelung durchgeführt wird.
In Deutschland erkranken jährlich ca. 70.000 Menschen an einer bösartigen Erkrankung des Dickdarms und des Mastdarms. Darmkrebs stellt die zweithäufigste Tumorerkrankung sowohl bei Männern als auch bei Frauen dar. Früherkennung, Diagnostik und Therapie – das ist das Ziel des interdisziplinären Darmkrebszentrums Region Landshut am Klinikum Landshut, das von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) als Schwerpunktzentrum zertifiziert ist. Das Darmkrebszentrum bietet jeden Freitag von 8 bis 11 Uhr (nach Vereinbarung) eine spezielle Darmsprechstunde an.
Prof. Dr. Dr. h.c. Florian Löhe, Chefarzt, Chirurgische Klinik I, Klinikum Landshut. Foto: Klinikum Landshut
Dr. Stefan Soldan, Oberarzt, Chirurgische Klinik 1, Klinikum Landshut. Foto: Klinikum Landshut
Dr. Christian Fuchs, ltd. Oberarzt, Medizinische Klinik I. Foto: Klinikum Landshut