„Die Veranstaltungen sind bestens be- sucht. Die Besucher sehr zufrieden", so die erste Zwischenbilanz von Uta Spies, die Kulturbeauftragte der Stadt, für die ersten drei Wochen des Hofgartenju- biläums. „Das Programm ist sehr vielseitig und spricht daher ganz unterschiedliche Menschen an. Auch hat das Wetter so gut wie immer mitgespielt."
Sechs weitere Führungen und Wanderungen im Hofgarten sowie ein Picknick mit Musik, ein Orientierungslauf und eine Malstunde für Senioren werden in dieser Woche angeboten. „Entgehen lassen sollte man sich auf keinen Fall das Picknick mit der Band „Klezmeron" (Foto) am Sonntagnachmittag. Ein einmaliges Ereignis ist sicherlich auch der Orientierungslauf mit über 100 internationalen Läufern am Montag, 25. Juni", sagt Spies auf die Frage nach den Höhepunkten der kommenden Woche. Bis auf zwei Ausnahmen sind alle Programmpunkte kostenlos.
Veranstaltungen im Überblick:
Am Dienstag, 19. Juni, um 15 Uhr, bietet der BRK-Seniorenwohnsitz Hofberg eine Malstunde im Hofgarten an. Alle Senioren sind eingeladen, zusammen mit der Künstlerin und Atemtherapeutin Angelika Simmet sowie den beiden Ergotherapeutinnen Lisa Steinbichler und Beate Schmid im sommerlichen Ambiente des Hofgartens mit Stiften, Farben und Papier kreativ zu sein.
Eine Anmeldung ist erforderlich im BRK Seniorenwohnsitz, Telefon: 0871-925970
Den Auftakt bei den Führungen macht diese Woche Uschi Engels-Pöllinger am Donnerstag, 21. Juni, um 18 Uhr, mit einem Rundgang zur Gartenkultur im Hofgarten zur Barockzeit. „Gartenbau und Obstkultur haben den Landshuter Hofgarten über viele Jahrhunderte geprägt. Schon im mittelalterlichen Pelzgarten wurden dort Pelzer (Obstbäume) gezogen. 1754 ließ Kurfürst Max Joseph den Garten zu einer Landespelz- und Maulbeerbaumschule erweitern. Obstbau und Seidenraupenzucht sollten damit in ganz Bayern zu neuer Blüte kommen. In einer barocken Musteranlage wurden erlesene Obstsorten kultiviert, in Glashäusern Frühobst und Ananas gezogen", fasst Engels-Pöllinger die barocke Ära des Hofgartens zusammen. Die Führung um die einstigen Kulturflächen wird auch Einblick in die gärtnerische Alltagsarbeit, dem jährlichen Pfropfen der Bäume, Unkrautjäten und die Bekämpfung der Schermäuse geben.
Treffpunkt ist am Hofgärtnerhaus. Die Führung ist für Rollstuhlfahrer geeignet
Am Freitag, 22. Juni, um 16 Uhr, gibt es ein Angebot der besonderen Art.
Bernhard Spirkl, Vermessungsingenieur bei der Stadt Landshut, bietet eine Wanderung im Hofgarten auf der Trasse des Josef-Deimer-Tunnels an. Spirkl war der leitende Vermessungsingenieur beim Bau des Tunnels. Der Tunnel, der 1999 eingeweiht wurde, wurde von beiden Seiten vorgenommen. Was es zu beachten galt, dass beide Tunnelachsen millimetergenau aufeinander passten, wird Spirkl bei der dreistündigen Wanderung schildern. Dass es trotz ausgefeilter Technik und großem Fachwissen beim Tunnelbau immer wieder zu Überraschungen kommen kann, wird ebenso thematisiert. Denn scheinbare Nebensächlichkeiten, wie etwa Mehrwegeffekte, Temperatur, Luftdruck, Refraktionen oder Erdkrümmung, spielen eine große Rolle.
Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Erwachsene beschränkt. Tickets sind in der Tourismus-Information im Rathaus für 6 Euro erhältlich. Voraussetzungen zur Teilnahme sind unterholzresistente Kleidung, festes Schuhwerk, sicheres Gehen im steilen Gelände und eventuell Wanderstöcke.
Am Samstag, 23. Juni, um 15 Uhr, lädt der Naturwissenschaftliche Verein Landshut zu einem Rundgang zu den nicht einheimischen Baumarten im Hofgarten ein. Dort sind heute nicht nur eine große Vielfalt von über 50 nicht heimischen Baumarten, sondern auch große und eindrucksvolle Exemplare anzutreffen. Dr. Xaver Menhofer vom Naturwissenschaftlichen Verein wird einige von diesen vorstellen, beispielsweise einen großen Mammutbaum, einen mächtigen Tulpenbaum, alte Sumpfzypressen oder den selten in Parks anzutreffenden Persischen Berg-Ahorn.
Treffpunkt ist der Hofgarteneingang am Parkplatz
Am Sonntag, 24. Juni, um 10.30 Uhr, wird zum letzen Mal die Führung „Die Geschichte des Hof- und Herzoggartens – eine Spurensuche" angeboten.
Bei dem gut 90-minütigen Rundgang wird den Spuren der bis ins Mittelalter zurückreichenden bewegten Geschichte des Hofgartens nachgegangen. Diese lässt sich wie folgt zusammenfassen: Im Haag, dem herzoglichen Tiergarten in den steilen Hängen der Isarhangleite, wurden Damhirsche und anderes Wild gehalten. Auf der Hochfläche lag der Pelzgarten, in dem Obstbäume (Pelzer) gezogen wurden. In der Barockzeit entstand hier die Landespelz- und Maulbeerbaumschule. 1784 legte Friedrich Ludwig Sckell für Wilhelm von Birkenfeld-Gelnhausen den Herzoggarten an, innerhalb der Mauern, die seit dem 16. Jahrhundert den Königlgarten (Königl = Kaninchen) umgaben. Nach der Aufgabe des höfischen Gartenbaus nutzte die Landshuter Universität den Garten zwei Jahrzehnte für Lehre und Forschung. Als die Stadt den Hof- und Herzoggarten 1836 kaufte und ein Jahr später für die Bürger öffnete, wurde der Hofgarten zum Erholungspark.
Treffpunkt ist das Hofgärtnerhaus (Hofgarten 1).
Am Sonntag, 24. Juni, von 14 bis 17 Uhr, findet auf der großen Wiese neben dem Ententeich ein Picknick-Konzert mit der Band „Klezmeron" statt. „Jeder ist eingeladen, es sich auf der Wiese bequem zu machen mit Picknickdecke, Sonnenschirm sowie einem prall gefüllten Picknickkorb", erläutert Uta Spies die Idee des Picknicks. Für die passende Live-Musik ohne Verstärker sorgt die Band „Klezmeron" aus Nürnberg. „Klezmeron" sind Mykhailo Synelnykov (Violine), Natalie Lamm (Akkordeon), Yakiv Ostrovsky (Kontrabass) und Alexander Golik (Marimba). „Eine wunderbare Naturkulisse mit Tiergehege und Ententeich für die Kleinen sowie gute Musik − das ist der passende Rahmen zum Ratschen, Entspannen und Spielen − kurzum zum Genießen", freut sich Spies.
Bitte beachten: Die Anzahl der PKW-Parkplätze am Parkplatz Burg Trausnitz/Hofgarten ist beschränkt. Wer es einrichten kann, sollte zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit der Buslinie 7/7A (Haltestelle Kalcherstraße) kommen. Bei schlechtem Wetter entfällt das Picknick.
Am Montag, 25. Juni, messen sich dann von 10 bis 12.30 Uhr rund 100 Orientierungsläufer aus der ganzen Welt im Hofgarten. Eingeladen zur „Bavarian Orienteering Tour" hat der Orientierungslaufverein Landshut e.V. (OLV). „Beim Orientierungslauf gilt es, mit Karte und Kompass mehrere Kontrollstellen – so genannte Posten – der Reihe nach anzulaufen. Die Routen zwischen den einzelnen Posten sind jedoch nicht vorgegeben, so dass die Orientierungsläufer während des Laufens ständig aufs Neue vor Entscheidungen über den günstigsten Weg zum Ziel gestellt sind", erläutert Ralph Körner vom OLV, der den Tag organisiert hat. Die „Bavarian Orienteering Tour" findet im Vorfeld der Senioren-Weltmeisterschaften im Orientierungslauf statt, die im Harz ausgetragen werden. Gäste, die „nur" zuschauen oder auch die Sportler anfeuern wollen, positionieren sich am besten am Hofgartenparkplatz (Wettkampfzentrum und Ziel) beziehungsweise in geringer Entfernung von diesem beim Start. Die Strecken verlaufen durch den gesamten oberen Teil des Parks.
Am Dienstag, 26. Juni, um 17 Uhr, führt Anette Klöpfer, die Restauratorin der Städtischen Museen, durch das Museumsmagazin, das sich im Herzogschloss befindet. Das Herzogschlösschen im Herzoggarten, so heißt der östliche Teil des Hofgartens, diente im 18. Jahrhundert Wilhelm von Birkenfeld-Gelnhausen als Sommersitz. Heute lagern dort Objekte aus der Sammlung der städtischen Museen. Die Diplomrestauratorin öffnet bei der Führung Türen und Kisten und ermöglicht einen Blick auf verborgene Kostbarkeiten.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung ist daher erforderlich unter Tel. 0871-9223890, Kosten: 3 Euro.