Zwischen dem 10. und 21. Mai 1933, kaum vier Monate nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, fand in zahlreichen deutschen Hochschulstädten eine „Aktion gegen den undeutschen Geist" statt, die von der nationalsozialistischen Deutschen Studentenschaft vorbereitet wurde. Zur Erinnerung daran findet am Donnerstag, 21. Mai, um 19.30 Uhr im Skulpturenmuseum statt.
Im Mittelpunkt stand dabei die öffentliche Verbrennung von Büchern jüdischer, linker und liberaler Autorinnen und Autoren, die von NS-Studenten und Hochschuldozenten auf der Basis sog. „Schwarzer Listen" aus Universitätsbibliotheken, Leihbüchereien und Buchhandlungen gewaltsam entfernt wurden. Bei diesen Bücherverbrennungen wirkten häufig örtliche SA-Verbände, als Redner aber auch führende NS-Funktionäre mit – in Berlin etwa Joseph Goebbels.
Der deutsch-jüdische Dichter Heinrich Heine, dessen Werke damals ebenfalls verbrannt wurden, hatte in trauriger Prophetie des Holocaust geschrieben: „Wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen."
Zum Gedenken an die zahlreichen Schriftstellerinnen und Schriftsteller aller Fachrichtungen, die Opfer dieser barbarischen Aktion wurden, die zum Teil in KZs oder auf der Flucht vor den Nazis zu Tode kamen, zum Teil das „3. Reich" im ausländischen Exil erleben mussten und deshalb häufig genug von deutschen Lesern und Verlagen vergessen wurden, in Erinnerung an sie findet unsere Lesung statt.
Dieses Mal lesen: die bekannte Schriftstellerin Mirjam Pressler, die Autorin und Künstlerin Ingrid Kellner und Katrin Weinzierl, die Fachbereichsleiterin für Kultur der VHS Landshut. Vorgestellt werden beispielhaft Leben und Werk von Lizzie Doron, Gina Kaus und Louise Jacobson.
Einführung und Moderation: Gernot Häublein. Begleitende Solomusik: Claudio Temporale.
Eintritt 5,- | Schüler und Studenten frei