Landshut (29.05.2018) Der muslimische Fastenmonat Ramadan steht vor der Türe - er beginnt am 16. Mai und dauert bis zum 14. Juni. Zum ersten Mal findet in Landshut aus diesem Anlass am 2. Juni unter dem Motto "Meine Kultur, Deine Kultur, unsere Stadt" am Ländtorplatz ein interkulturelles und interreligiöses Festi Ramadan statt. Beginn ist um 16 Uhr mit der offiziellen Eröffnung und Grußworten.
Dann gibt es ein buntes Rede-, Kultur- und Kinderprogramm bis um ca. 21 Uhr. Den Abschluß und Höhepunkt bildet das gemeinsame Fastenbrechen bei Sonnenuntergang.
Durch die Migration ist neben der kulturellen auch die religiöse Vielfalt gewachsen – diese Entwicklung löst auch Unsicherheit und Ängste aus. Ein gutes Zusammenleben ist aber nur durch das Kennenlernen des Fremden möglich. Vereine und Institutionen bieten viele Projekte an, die das Zusammenleben fördern. Doch die Religion als wichtiger Bestandteil der Gesellschaft rückt oft in den Hintergrund bzw. wird bestenfalls auf gegenseitige Besuche beschränkt. Die Harmonie der Weihnachtszeit, der Frieden und die Ruhe im Ramadan, die Reue des Jom Kippur und die Erleuchtung des Vesakh könnten und sollten Anlässe für gemeinsame interreligiöse Projekte sein.
Die Angst vor Fremdem führt zu Vorurteilen gegenüber diesen und Ausgrenzung aus der Gesellschaft. Somit sind ‚Fremde‘ oftmals auf der Suche nach Gleichgesinnten. Es entstehen in sich geschlossene Gemeinschaften, die die Integration erschweren oder sogar behindern. Um die Angst vor dem Fremden in der Bevölkerung zu verringern, in sich geschlossene Gemeinschaften zu verhindern und den interreligiösen Frieden in unserer Stadt zu fördern, haben sich Vereine und Institutionen unterschiedlicher Glaubensrichtungen, Migrantenselbstorganisationen, Initiativen und Institutionen zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, um sich gemeinsame für die interreligiöse Verständigung einzusetzen und diese zu stärken.
Religiöse Anlässe sind gute Grundlagen, um Andere kennenzulernen und das Verbindende in den Vordergrund zu rücken. In Zukunft soll das Netzwerk weiter wachsen und Wissens- und Austauschprogramme zwischen den verschiedenen Glaubensgemeinschaften und ihren Vertretern initiieren. Das Projekt der interreligiösen Kommunikation wird mit dem gemeinsamen Fastenbrechen im Ramadan 2018 beginnen. Der Monat Ramadan ist die Zeit der Besinnung und des Friedens. In der muslimischen Welt wird das Fastenbrechen nicht in kleinen Kreisen, sondern in der Gemeinschaft gebrochen. So soll auch in diesem Projekt ein gemeinsames Fastenbrechen angeboten werden. Eingeladen sind alle, egal welcher Religionsgemeinschaft sie angehören.
Die Organisation derartiger Veranstaltungen soll die Stärkung des interreligiösen Dialogs und den Beginn eines neuen Verständnisses für Zusammenhalt und Zusammenleben zwischen den Religionsgemeinschaften auch für die große Öffentlichkeit bewirken. Somit sollen Berührungsängste abgebaut werden. Die Ängste in der Gesellschaft können am besten durch den Zusammenhalt verschiedener Gemeinschaften und Organisationen mit unterschiedlicher Kultur und unterschiedlichem Glauben verringert werden.
Veranstalter ist der Orient-Kulturverein gemeinsam mit verschiedenen Vereinen und Institutionen – der Albanischen Gemeinschaft, dem Amt für Migration und Integration der Stadt Landshut, dem Hilfswerk Hasene International, der Islamischen Gemeinde IGMG, MIGLA - Beirat für Migration und Integration, Selam – muslimische Hochschulvereinigung, dem Senegalesischen Verein, SODEM - Verein für Soziale Förderung & Bildung, VALA - Voice of Africa und Tat Bayern - Gemeinschaft für Bildung, Wissenschaft und Kultur und in Kooperation mit dem Christlichen Bildungswerk, dem Evangelischen Bildungswerk, dem Haus International, der IG Metall und dem Interreligiösen Forum.