Essenbach - (03.08.2018) Dass die Roten Radler mit SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher an der Spitze bei einem der ältesten Direktvermarkter seiner Gemeinde Halt machen, freut den SPD-Fraktionschef im Gemeinderat, Martin Hujber, sehr. Paul Heckinger (re.i.B.) ist regelmäßig auf dem Bauernmarkt beim Biller vertreten und organisiert zudem noch den Europäischen Bauernmarkt, der im letzten Jahr über 30.000 Besucher angezogen hat.
Hier würden sich die Organisatoren mehr finanzielle Hilfe seitens des Freistaats wünschen. Weiterhin unterhält Heckinger im Familienbetrieb neben seinem "Schweinehotel" auch eine eigene Metzgerei mit angeschlossenem Hofladen.
Der Tierbestand von 120 Schweinen lebt dabei komfortabel auf drei Klimazonen, so dass die Tiere sich dem Wetter anpassen können. Seit der Einrichtung des Schweinehotels habe Paul Heckinger noch keinen Tierarzt benötigt, da ausreichend Licht, Luft und Bewegung vorhanden seien. Geschlachtet wird in der Region, die Weiterverarbeitung erfolgt in der hauseigenen Metzgerei, die sich die Abgeordneten und Gemeinderäte vor Ort ansehen durften. Doch auch für ihr hausgemachtes Brot ist Familie Heckinger bekannt, welches im über 100 Jahre alten Holzofen gebacken wird. "Was für kleine Betriebe wie unseren leider zur Belastung wird, ist die viele Bürokratie" weshalb sich Paul Heckinger mehr Rückendeckung seitens der Politik wünschen würde.
Auch die Landshuter Abgeordnete und Landwirtschaftspolitikerin Ruth Müller sieht Verbesserungsbedarf bei der Förderung der regionalen Wirtschaft. "Gerade das Thema Direktvermarktung könnte man deutlich besser unterstützen. Staatsminister Brunner propagiert zwar immer den Ausbau der Direktvermarktung, allerdings habe ich durch eine Anfrage erfahren, dass das Ministerium gar keine Kenntnis darüber besitzt, wie viele Direktvermarkter es in Bayern tatsächlich gibt" so Müller. "Sie SPD hat die Forderung nach einer kleinteiligen Wirtschaftsförderung bereits seit Jahren auf ihrem Portfolio, da der Freistaat meist nur Fördergelder für große Investitionen bereit stellt" ergänzt der in Passau beheimatete Wirtschaftsexperte Bernhard Roos, MdL. Außerdem soll nach Willen der SPD zur Unterstützung der heimischen Wirtschaft die Organisation auf die Landkreisebene heruntergebrochen werden, um einzelnen Kommunen mehr Entscheidungsfreiheit zu geben. "Mit der Direktvermarktung haben wir regionale Wertschöpfung und regionale Erzeugung mit kurzen Transportwegen. Das steigert auch die Akzeptanz für den Landwirt vor Ort, da die Leute wissen, dass für sie produziert wird und nicht massenhaft für den internationalen Handel" resümiert Ruth Müller.