Die Feuerwehrleute trainierten für den Ernstfall auch die Rettung über die Drehleiter. - Fotos: Carmen Blendl
Rottenburg - pm (18.10.2023) Am vergangenen Freitagabend fand in der Schlossklinik Rottenburg eine groß angelegte Feuerwehr- und Evakuierungsübung statt. Ziel war, für den Ernstfall optimal vorbereitet zu sein. Beteiligt waren die Freiwilligen Feuerwehren aus Rottenburg, Oberhatzkofen, Pattendorf, Unterlauterbach, Neufahrn, Pfeffenhausen und die Unterstützungsgruppe aus Tiefenbach für die örtliche Einsatzleitung.
Insgesamt waren zwölf Feuerwehrfahrzeuge, vier Rettungswagen vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) und eine Polizeistreife im Übungseinsatz. Auch Landrat Peter Dreier, der 1. Bürgermeister der Stadt Rottenburg Alfred Holzner, die Leiterin der Polizei-Inspektion Rottenburg Annette Hartl sowie Kreisbrandinspektor Johann Haller und die Kreisbrandmeister Hermann Fischer und Alexander Grocholl waren bei der Aktion anwesend, die von Marc Prantner, Brandschutzbeauftragter der Schlossklinik, organisiert wurde.
In der Übung wurde ein Brand im historischen Kaisersaal der Schlossklinik im 1. Stock simuliert. Die Feuerwehr sollte den Brandherd mit Atemschutzmasken lokalisieren und Darsteller mit Hilfe von Matratzen und Tragetüchern in Sicherheit bringen. Außerdem wurde eine Person und eine Übungspuppe über die Drehleiter gerettet. Die Feuerwehrleute schlossen zudem die Schläuche am Hydranten sowie an eine Pumpe am Schlossweiher an und trainierten das Löschen eines Brandherdes.
Sowohl die beteiligten Feuerwehren, als auch die Klinikleitung zeigten sich sehr zufrieden mit der durchgeführten Brandschutz- und Evakuierungsübung.
Parallel zur Übung im Kaisersaal hatten auch die Mitarbeitenden die Möglichkeit, für den Ernstfall zu trainieren und ihr Können unter Beweis zu stellen. Es galt, nach einer internen Alarmierung Kollegen, die sich als Patienten ausgaben, aus der Gefahrenzone zu retten. Hierbei wurden sie auf Matratzen die Treppen hinuntergezogen, auf Tragen umgelagert und dann zum vereinbarten Sammelstellplatz gebracht. Die Rettungssanitäter konnten die Darsteller anschließend versorgen.
Chefärztin Dr. Veronika Sagmeister, Standortvertreter Thomas Rohrmeier und Pflegedienstleitung Ina Stiller waren mit dem Ergebnis der Übung sehr zufrieden. Denn den Feuerwehren und den Mitarbeitern ist es gelungen, alle Opfer innerhalb kürzester Zeit aus dem Gefahrenbereich in Sicherheit zu bringen. Bei der anschließenden Zusammenkunft der Übungsteilnehmer im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Oberhatzkofen wurde von Landrat Dreier, vom 1. Bürgermeister Holzner und von Kreisbrandinspektor Johann Haller die Notwendigkeit dieses Trainings gewürdigt und bewertet. „Neben den hausinternen Übungszielen ist auch das Kennenlernen der Abläufe für die Feuerwehren, Rettungsdienste und Polizei wichtig“, so Kreisbrandinspektor Haller.
Auch aus der Sicht des Brandschutzbeauftragten Marc Prantner verlief die Aktion sehr gut. Die Mitarbeiter haben sich bei der Übung gut ausgekannt. Das liege daran, dass sie für solche Fälle regelmäßig geschult werden. „Alle LAKUMED Mitarbeiter werden jährlich trainiert, sodass jeder in der Lage ist, im Notfall professionell zu handeln“, so Prantner. Sie lernen auch den Umgang mit der Brandmeldeanlage, dem Feuerlöscher sowie mit den Feuerwehrlaufkarten, die nach einer Alarmierung den Weg zum ausgelösten Brandmelder im Gebäude aufzeigen. „Ein paar Faktoren sind noch verbesserungswürdig, aber dafür wurde ja die Übung gemacht.“
Eine weitere Nachbesprechung der Aktion findet Anfang Dezember statt. „Hier werden wir die Stärken und Schwächen noch einmal gemeinsam mit den beteiligten Feuerwehren herausarbeiten, um dann die Abläufe für die Zukunft zu optimieren“, erklärte die Klinikleitung. Ein erster Verbesserungsvorschlag des BRK wurde bereits umgesetzt: Weitere Evakuierungsdecken für die Schlossklinik sind bestellt. Darüber hinaus ist die Erarbeitung eines Feuerwehreinsatzplans für die Schlossklinik, auf den im Ernstfall der Einsatzleiter und alle weiteren beteiligten Hilfsorganisationen aufbauen können, eine wichtige Aufgabe für die kommenden Monate.