Landshut (8.04.2016) - Die erste Notunterkunft für Asylsuchende, die unter der Regie der Stadt Landshut im Dezember 2014 in Betrieb ging, wurde nun geschlossen: Die verbliebenen 56 Asylsuchenden der Alten Wäscherei des Klinikums sind nun in der Alten Weberei untergebracht. „Wir werden in den nächsten Tagen in der Alten Wäscherei verschiedene Reparaturmaßnahmen durchführen.
Wir wollen die Halle auf Stand-by setzen“, erklärt der Leiter der Stabsstelle Flüchtlingskoordination Thomas Link die weitere Vorgehensweise.
„Das heißt, wir ergänzen oder reparieren in der Halle das Notwendigste, reinigen alles, und bringen die Notunterkunft auf einen Stand, der uns notfalls eine sehr kurzfristige Reaktivierung erlaubt.“ Dies sei notwendig, da derzeit niemand eine seriöse Einschätzung der kommenden Flüchtlingszahlen geben könne.
Die sehr geringen Neuzugangszahlen an den bayerischen Grenzen könnten je nach Lage in den Herkunftsländern der Asylsuchenden trügerisch sein und sich rasch ändern. „Bis Ende des Jahres wird die Alte Wäscherei demnach stillgelegt und nur bei dringendem Bedarf wieder aktiviert. Länger als bis Ende des Jahres könnte die Alte Wäscherei wegen der Erweiterungs- und Umbaupläne des Klinikums eh nicht gehalten werden.“
Die gleiche Dauer gelte nach gegenwärtigem Stand für das ehemalige Schwesternwohnheim des Klinikums, das ebenfalls derzeit als Notunterkunft genutzt wird. Dort sind laut Link – bei doppelter Kapazität – nur noch 29 Erwachsene untergebracht. „Das bleibt vorerst so, dort sind vornehmlich Familien, allein reisende Mütter und Frauen untergebracht; die wollen wir nicht in die vergleichsweise große Unterkunft Alte Weberei bringen.“ Zudem diene das Schwesternwohnheim der Stabsstelle Flüchtlingskoordination als sogenannter Deeskalationsraum. Link: „Unser großes Ziel ist neben der humanen Unterbringung, Betreuung und der anschließenden Integration der Asylsuchenden der soziale Frieden sowohl in den Unterkünften als auch, in der logischen Folge, in der Bevölkerung; das heißt, wir achten eben sehr darauf, wer sich wo und mit wem ungefragt den geringen zur Verfügung stehenden Wohnraum in den Unterkünften teilen muss.“ Dennoch könne es sein, dass auch das Schwesternwohnheim weit vor dem endgültigen Ablauf der Anmietung Ende 2016 außer Betrieb gesetzt wird, wenn sich neue adäquate Unterbringungsmöglichkeiten ergeben.